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Tenhi

Airut: Aamujen

Info Musikrichtung: Neoklassik VÖ: 20.10.2006 (Prophecy / Auerbach) Gesamtspielzeit: 52:19 Internet: http://www,tenhi.com http://www.prophecy.de

Mit tieftraurigen Pianoklängen eröffnen Tenhi Ihr neues Werk. Wobei neu eigentlich nicht stimmt, denn die Fortsetzung Ihrer „Airut“ Serie wurde bereits 2004 unter dem Namen Ihres Zweitprojektes Harmaa aufgenommen und aus vertragstechnischen Gründen als Kleinstauflage veröffentlich. Mit der Veröffentlichung unter Tenhi wird nun also zusammen geführt, was zusammengehört. Die Eingangs beschriebenen Pianoklänge sind auch das bestimmende Element der neun Songs des Albums. Dadurch ist das ganze Werk weniger opulent als die ersten Alben Tenhis, aber diesen Weg konnte man auch schon auf „Maaät“ beobachten, eine Reduktion auf das Wesentliche.

Das heißt aber nicht, dass es die für Tenhi üblichen Ausbrüche kraftvoller Zwischenparts nicht mehr geben würde. Sie sind halt seltener. Zu meist spielt das Piano eine traurig schöne Melodie, das Schlagzeug schleppt den Song im Hintergrund voran, tieftrauriger Gesang, durch das Einsetzen der finnischen Sprache für unsere Ohren wie immer sehr ungewöhnlich und mystisch, zelebrieren die hohe Kunst der Melancholie. Und das in einer Perfektion, zu der nur wenige zeitgenössische Künstler in der Lage sind. Aufgesetzt kann durch die dosierte Instrumentierung sowieso nichts klingen, aber es klingt auch nicht wie bei manchen anderen zusammengebaut oder bemüht nach Kunst, nein die Melodien und die zarten Klänge fließen einfach aus Tenhi hinaus.

Die Produktion ist auch gewohnt perfekt, denn die Klänge sind perfekt in Szene gesetzt (in der richtigen Lautstärke kann man das Album hervorragend aus der Surroundanlage genießen). Mir persönlich gefallen Songs wie z.B. „Kuvajanaien“ besonders, es sind schon fast klassische Piano Partituren die eine unsäglich schöne Melancholie verbreiten.

Ansonsten kann man diese Musik nicht beschreiben, es ist Musik, die man hören und aufnehmen muss. Tenhi macht es einem nicht immer leicht, doch in der richtigen Stimmung kann man in diesem Album versinken.

Wolfgang Kabsch