Reviews

Circle II Circle

Burden of Truth

Info Musikrichtung: Power Metal VÖ: 13.10.2006 (AFM / Soulfood) Gesamtspielzeit: 46:21 Internet: http://www.circle2circle.net

Manche Bands liefern dem bösartigen Rezensenten mit ihren CD-Titeln richtige Steilvorlagen. Die Wahrheit kann nämlich wirklich eine Last sein. Und die Wahrheit ist, dass Zak Stevens mit seiner Band eindeutiger Verlierer ist, nicht nur im Vergleich mit seiner Stammband Savatage. Das wäre zu verkraften. Schließlich ist es eher die Regel, als die Ausnahme, dass die Bands, die aus einer zerbrochenen Kult-Band hervorgehen, dieser nicht das Wasser reichen können. Aber natürlich stehen Circle II Circle auch im Wettbewerb zu Jon Oliva’s Pain. Und auch da liegen sie ganz weit zurück.

Irgendwie wird versucht die kraftvoll melodische Atmosphäre von Savatage nachzuempfinden, aber das geschieht ohne rechte Höhepunkte und ohne Momente, die einen Wiedererkennungs- oder Erinnerungswert hätten. Handwerklich ist das Ganze sauber gemacht. Nur fehlt dem, was da zusammengebaut wird, jegliche Aussage- und Ausdruckskraft.

Da passte es wunderbar, dass sich Burden of Grief mit dem Thema eines der überbewertetesten Filme der letzten Jahre befasst, dem Da Vinci Code, der an der sensationellen Vermutung stirbt, dass Jesus Kinder gehabt haben könnte, eine These deren Möglichkeit kein ernst zu nehmender Theologe außerhalb radikal fundamentalistischer Kreise in Frage stellen dürfte. Aber solange der von Hollywood-Produktionen verblödete Konsument sich für dumm verkaufen lässt, kann man mit so was halt Geld machen.

Ganz so schlimm ist es bei Circle II Circle glücklicherweise nicht. Solide Arbeit wie gesagt, aber leider ohne große Ausstrahlungskraft. Im Gegensatz zu Jon Oliva’s Pain sehnt man nach dem Genuss ein möglichst baldige Wiederbelebung von Savatage herbei.

Norbert von Fransecky