Reviews

Oliver Wakeman

Mother's Ruin

Info Musikrichtung: Melodic Prog VÖ: 11.10.2005 (Progrock / Point) Gesamtspielzeit: 52:21 Internet: http://www.oliverwakeman.co.uk

An zwei Dinge denke ich bei dem Namen Wakeman - an die übergroßen Prog-Dinaosaurier Yes und an süßliches Esoteric/Wellness-Geklimpere. Bei letzterem hat Sohnemann Oliver seinem berühmten Vater auch schon zur Seite gestanden.

Mother's Ruin hat mit allem, woran ich vor Einschub der CD gedacht habe, allerdings so gut wie nichts zu tun. Oliver Wakeman fabriziert einen recht ordentlichen Melodic Rock, der etwa gleich weit von den Schubladen AOR, Hard Rock und Prog entfernt ist.

Der Opener wäre ein Highlight auf jeder Europe-Scheibe, melodisch, rockig und mit reichlich instrumentalen Verzierungen durch Gitarre und Keyboard. Vor allem dadurch stellt es die meisten Tracks der Schweden locker in den Schatten.

Dem so gesetzten Kurs bleibt Wakeman mit seinen vier Sidekicks im Wesentlichen treu. Daran ändern auch Ausflüge ins Progressive Lager (Die ruhigen Keyboardsoli von “In the Movies“ lassen das Album Journey to the Center of the Earth seines Vaters aufleben.), den Hard Rock (Das treibende “Calling for you“ erinnert eher an Deep Purple als an Europe.) oder einen etwas zu pathetischen Melodic Rock (“Mother's Ruin“) nichts.

Solide Melodic Rocker (”Walk away”), elegische Soft Rocker (”If you're leaving”) und das tolle ”I don't believe in Angels”, das mit einen Piano Solo beginnt und im Weiteren über herrliche Synthesizer Soli verfügt, die eine flotte Rock Nummern umschließen, machen dieses Scheibe auf jeden Fall zu einem Gewinn.

Man muss nur erst einmal die Überraschung über das überwinden, was uns da unter dem Namen Wakeman angeboten wird.

Norbert von Fransecky