Reviews
The long Run (Vinyl Replica)
Info
Musikrichtung:
Westcoast
VÖ: 26.05.2006 (1979) (Rhino / Warner) Gesamtspielzeit: 42:42 Internet: http://www.eaglesband.com |
So zurückhaltend, edel und elegant sind die Eagles bislang nie aufgetreten. Ein rein schwarzes Album-Cover auf dem lediglich Bandname und der Albumtitel The long Run in dezenter Silberschrift zu sehen sind. Auf der ebenfalls schwarzen Rückseite findet sich ein kleiner grauer Informationskasten, in dem die Titel des Albums aufgeführt sind. Nach Aufklappen des doppelten CD-Covers sieht man ein schwach ausgeleuchtetes Foto der Band. Das Papersleeve, in dem die eigentliche CD steckt, bietet endlich ein paar Information mehr. Aber auch hier verzichtet man auf Farbe und plakative Bilder wie Desperados, Wüstenszenarien oder anderes.
Keine Frage nach dem Mega-Erfolg mit Hotel California gehören die Eagles endgültig zur High Society des US-amerikanischen Rocks und dieser Status wird gediegen und selbstbewusst nach außen getragen.
Aber die Dominanz der Farbe Schwarz hat durchaus eine Affinität zur Entwicklung der Musik. Das leichtfüßige countryeske der Westcoast-Band tritt in den Hintergrund. Rauer, gelegentlich härter und auch düster kann es auf diesem Album werden.
Zwar steht dieses Album - wie alle Eagles-Alben - in der Wahrnehmung ganz klar im Schatten von “Hotel California“. Insgesamt kann der Qualitätsstandard des Vorgängers aber gehalten - und wegen der geringeren Zahl an Ausfällen - sogar leicht gesteigert werden.
Mit den Auftakt-Songs der beiden ursprünglichen LP-Seiten “Heartache tonight“ und “The long Run“ finden sich zwei der besten Eagles-Nummern überhaupt auf dem Album. “The long Run“ ist ein herrlicher Groover, geschmeidig und trocken und ohne jede Tendenz zum Kitsch. Das von Bob Seger mitkomponierte “Heartache tonight“ beginnt überraschend wie eine Suzi Quatro-Nummer, entwickelt dann aber eine extreme Eigenidentität.
In der zweiten Reihe stehen Tracks wie die treibende Rock’n’Roll-Nummer “The Greeks don't want no Freaks“, die beiden düster schleppenden Tracks “Those Shoes“ (mit gut eingepassten Gitarrensoli) und das gelegentlich an Black Sabbath(!) erinnernde “Teenage Jail“, und last not least der ruhige Rausschmeißer “The sad Café“, zu dem David Sanborn das Saxofonsolo beisteuert.
Wer sich bei seiner Eagles-Sammlung nicht auf Hotel California, live- oder Best of-Scheiben beschränken will, sollte neben On the Border vor allem The long Run als Objekt der Begierde ins Auge fassen.
Trackliste
1 | The long Run | 3:43 |
2 | I can't tell you why | 4:56 |
3 | In the City | 3:46 |
4 | The Disco Strangler | 2:45 |
5 | King of Hollywood | 6:29 |
6 | Heartache tonight | 4:27 |
7 | Those Shoes | 4:55 |
8 | Teenage Jail | 3:44 |
9 | The Greeks don't want no Freaks | 2:21 |
10 | The sad Café | 5:35 |
Besetzung
Glenn Frey (Voc, Git, Keys)
Don Felder (Voc, Git)
Joe Walsh (Voc, Git, Keys)
Randy Meisner (Voc, B)
Gäste:
Timothy B. Schmit (Lead Voc <2>)
David Sanborn (Sax <10>)
The Monstertones feat. Jimmy Buffett (Back Voc <9>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |