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Wally Warning

Slow down

Info Musikrichtung: Karibischer Songwriter VÖ: 25.03.2006 (Soulfire / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 51:10 Internet: http://www.wallywarning.de

Wenn auf einer CD Soulfire drauf steht, bin ich auf Reggae eingestellt. Da musste ich mich bei Wally Warning erst einmal umstellen. Die Karibik schwappt zwar immer wieder einmal - und dann ganz sanft - an die Ufer; wie z.B. “Henter mi Bida“, das an einen verträumten Abend im Garten des Bueno Vista Social Clubs erinnert.

An anderen Stellen steht der Soul im Vordergrund. Bei “Better Day“ und “Still Waters” wird die weiche, an Bobby Womack gemahnende Stimme von Gitarren begeleitet, die von den Notting Hillbillies, Mark Knopflers 1-CD-Projekt, stammen könnte.
”Living on my Own” und ”Strong” lockern die Atmosphäre durch den behutsamen Einsatz von Percussioninstrumenten auf.

Und manchmal erzählt Wally einfach nur Geschichten zur Gitarre, die man sich genauso gut in der Umgebung von Hannes Wader, Johnny Cash oder eines akustischen Solo-Bob Marley vorstellen könnte - interessanter Weise alles Männer mit einer Message, die sich nicht mit dem Zustand der Welt, wie sie ist, abfinden können. Und da passt der christliche geprägte Predigersohn bestens hin.

Eins ist bei ihm jedoch anders. Warning kämpft mit der Stimme der Liebe. Wenn er sanft gegen Babylon ansingt, dann ballen sich nicht die Fäuste. Stattdessen öffnen sich die Herzen für die harmonische Wirklichkeit Gottes, die hinter der Fassade der Welt nur geglaubt werden kann.

Eine traumhaft verträumte Scheiben, die sich ganz den Realitäten stellt.

Norbert von Fransecky