Reviews

Bonnie Tyler

Lost in France; The early Years

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 18.11.2005 (Sancturay / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 116:57 Internet: http://www.bonnietyler.com

Die Best of Alben vieler Pop-Größen starten mit den Hits und langweilen dann mit dem was die „Stars“ aufgrund ihrer Erfolge später noch veröffentlichen durften. Das ist bei Bonnie Tyler tatsächlich anders. Man muss sich durch die recht banale erste CD hindurch kämpfen, um den schon eher Hit-gespickten zweiten Silberling zu erreichen.

”(Take a little) Piece of my Heart” kündigt schon ganz vorsichtig spätere Steinmann-Großtaten an (die auf dieser Doppel-CD überhaupt nicht in Erscheinung treten). “I'm just a Woman“ hat zwar einen schön pumpenden Groove, bleibt aber letztlich belanglos. Ähnliches gilt für “Yesterday Dreams“ mit seiner an T.Rex erinnernden Gitarrenarbeit oder das an Abbas “Chiquittita“ erinnernde “Let the Show begin“. Der einzige bemerkenswerte Titel auf der ersten CD bleibt der Überhit “Lost in France“.

CD 2 ist da deutlich besser bestückt. Zwar gibt es auch hier nur einen Superhit: “It's a Heartache“. Die Single ”Heaven” fällt demgegenüber schon deutlich ab. Dafür können das kraftvolle Stevie Wonder-Cover ”Living for the City”, das Saxophon begleitete ”We danced on the Ceiling”, der rock’n’rollige Status Quo-Song ”Wild Side of Life” und der Japan-Hit ”Sitting on the Edge of the Ocean” überzeugen.

Wirkliche Entdeckungen neben den bekannten Hit-Singles finden sich auf dem Doppeldecker aber letztlich doch nicht. Dafür ist er - Sanctuary-typisch - mit einem guten Begleittext versehen, der sich auch über die repräsentierte Zeit hinaus erstreckt.

Norbert von Fransecky