Reviews
Nightmare at Maple Cross + Take a Bite
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 15.09.2006 (1986) (Sanctuary / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 71:11 |
Girlschool war so fast die einzige ernst zu nehmende all-Girl Hard Rock- und Metal-Formation in den 80ern. Daneben gab es eigentlich nur noch die Runaways. Aber das dürfte nicht der einzige Grund gewesen sein, dass Lemmy und seine Motörhead-Bastarde Girlschool über Jahre mit massiver Aufmerksamkeit und Support geadelt haben, der bis zu gemeinsamen Live-Auftritten und de Produktion gemeinsamer Scheiben ging. Die Mädel waren einfach gut.
Der Doppelschlag Nightmare at Maple Cross + Take a Bite (auf einem Silberling) repräsentiert zwar nicht die Hochzeit der Band, die anders als Motörhead durchaus über so etwas wie ein Verfalldatum verfügt, lässt sich aber gut hören.
Die Cover-Version “Tiger Feet“ ist für Nightmare at Maple Cross (1986) extrem passend gewählt. Ursprünglich stammt das, vom Produzentenduo Nicky Chinn/ Mike Chapman (Smokie, Sweet, Suzi Quatro) geschriebene Stück von den gecasteten Teenie-Boppern Mud, die in grauenhafter Kleidung Chart-Pop mit Rock’n’Roll-Versatz einspielten und dabei so etwas wie die kleinen Brüder der Sweet waren. Und genau wie The Sweet hatten sie auch das eine oder andere härtere Stück am Start. “Dynamite“ und besagtes “Tiger Feet“ waren so nah am Hard Rock, das sie mit dazu beigetragen haben, dass ich als aufstrebender 13-jähriger irgendwann den Sprung zu Bands wie Status Quo, Rainbow und den Scorpions machen konnte.
Nightmare at Maple Cross (Songs 1-10) läutete 1986 eine Art zweiten Frühling der Damen um Kim McAuliffe ein. Insgesamt bietet die Scheibe gut abgehangen Hard Rock mit einem deutlichen Rock’n’Roll-Einschlag und erheblich mehr Pop-Appeal als die früheren Scheiben. Die sich hier zeigende Band kann man sich gut im Vorprogramm von allen möglichen Acts zwischen AC/DC und Status Quo (zur Zeit der ersten Live-LP) vorstellen.
Zwei Jahre später erschien Take a Bite (Songs 11-20) und war noch einen klaren Schlag poppiger als Nightmare. Auch da passt das Cover, dieses Mal ”Fox on the Run” aus der späteren Sweet-Zeit, wie Deckel auf Topf. Der rotzige Rock’n’Roll kommt bei Krachern wie “Tear it up” und ”Too hot to handle” aber immer noch gut über die Rampe. Ganz witzig ist das geklaute Michael Jackson Intro bei “Love at first Bite“.
Der Silberling kommt mit fettem Booklet und vielen Fotos. Kann man gut haben.
Trackliste
1 | All Day all Night | 3:30 |
2 | Play with Fire | 2:41 |
3 | Danger Sign | 3:17 |
4 | Never too late | 3:21 |
5 | Tiger Feet | 4:31 |
6 | Back for more | 3:30 |
7 | Let's go crazy | 3:25 |
8 | You got me (under your Spell) | 3:55 |
9 | Let's break up | 2:59 |
10 | Turn it up | 3:20 |
11 | Action | 3:04 |
12 | Fox on the Run | 3:54 |
13 | Girls on Top | 3:50 |
14 | Tear it up | 3:53 |
15 | Love at first Bite | 3:46 |
16 | Head over Heels | 3:46 |
17 | Up all Night | 3:12 |
18 | This Time | 3:23 |
19 | Don't walk away | 4:05 |
20 | Too hot to handle | 3:49 |
Besetzung
Chris Bonacci (Lead Git)
Denise Dufort (Dr, Perc)
Gil Weston Jones (B <1-10>)
Tracey Lamb (B <11-20>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |