Reviews
Full circle
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 08.08.2006 (Dualtone Nashville) Gesamtspielzeit: 35:46 Internet: http://www.deryldodd.com |
Große Freude für die Fans der traditionell verbundenen New Country Musik: der Texaner Deryl Dodd steht mit einem brandneuen Studioalbum am Start. Zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung „Stronger proof“ legt der Sänger und Songschreiber nun ein weiteres Werk nach, das sich nahtlos in die Klasse der bisherigen Alben einfügen kann. Zeitloser Pure Country Sound, der herrlich frisch und absolut ungezwungen dargeboten wird.
Im Einzelnen:
Den Namen Deryl Dodd verbindet man sofort mit traditionellem Honky Tonk Sound, der mal voller ungebremster Dynamik steckt und auch immer wieder sehr gefühlsbetonte, herzerweichende Balladen hervorbringt. Das ist auch auf Full circle wieder ein wesentlicher Bestandteil der Musik von Deryl Dodd.
Der Opener„Wearin’ a hole“ schickt gleich einen Tanzflächen füllenden Honky Tonker ins Rennen, der mit enorm viel Schwung und Spielfreude aus den Lautsprechern schallt. Mit quirliger Steel-Guitar, satt twangender E-Gitarre und fetzigen Fiddleklängen wirbelt einem dieser Song im Pure Country Sound wunderbar locker und unbeschwert entgegen.
Weiter geht es mit purem Country Sound und dem Midtempo-Titel „Thanks to the man“, der wiederum mit viel Steel Guitar- und Fiddle-Sound angereichert ist und mit herrlich weicher Melodie ins Ohr geht. Seinen Status als begnadeter Honky-Tonk-Sänger stellt Deryl Dodd auch hier eindrucksvoll unter Beweis, nicht viele Künstler bringen diese Titel so authentisch und überzeugend rüber wie Deryl, dessen Gesangsstimme für solche Songs einfach wie geschaffen ist.
Die erste klassische Counrty-Ballade wartet mit „I’m not home right now“ auf den Zuhörer und wie von Deryl nicht anders gewohnt, trifft er mit seinem enorm gefühlsbetonten Gesang voll ins Schwarze und lässt den Titel voll unter die Haut gehen. Dazu glänzt der Song mit einem herrlich harmonischen Arrangement, bei dem sich besonders die traurig wimmernden Steel Guitar und die weichen Fiddle-Passagen ins Ohr einschmeicheln.
Aber Deryl Dodd ist auch immer für einen knackigen New Country-Kracher gut, der trotzdem die traditionellen Wurzeln nicht zu kurz kommen lässt. So steckt „Into Outlaw“ voller Energie und Dynamik, von knackigen Drums und satten E-Gitarren angetrieben prescht dieser rockige Song voran. Die erdigen Dobroklänge sorgen dabei für die Bodenhaftung und verleihen dem Titel den nötigen Country-Touch. Auch „I won’t run“ gehört in diese Kategorie Songs, die mit viel Power leicht rockigem Charme satt aus den Lautsprechern poltern.
Sehr abwechslungsreich pendelt das Album auch weiterhin von flotten, in die Beine gehenden Honky Tonkern wie „That’s the stuff“ hin zu ruhigen, balladenhaften Pure Country Titeln mit schön transparentem Sound wie man das etwa bei „Feels like home to me“ oder „Solid Ground“ bewundern kann, die Deryl richtig schön emotional rüberbringt.
Nicht unerwähnt darf man den reinrassigen Honky Tonker „It’s only cause you’re lonely“ lassen, denn besser kann man solche Songs einfach nicht mehr interpretieren. Diesen quirligen Jim Lauderdale-Titel gab es von Deryl Dodd zwar bereits auf einem früheren Album zu hören, doch diesmal klingt er sogar noch eine Tick traditioneller und lebhafter. Die erfrischende Spielfreude begeistert und macht den Songs zu einem der Highlights des Albums.
Den Abschluss des Werkes bildet der muntere, leicht bluegrassige Akustik Country-Titel „Songs of the family“, der mit viel Dobro, Banjo und Fiddle unverfälscht ursprünglichen Country Sound hervorbringt.
Fazit:
Deryl Dodd ist und bleibt einer der Vertreter der Country Musik, die der traditionellen Schiene die Treue halten. Seine Songs klingen dabei aber frisch und zeitgemäß und alles andere als angestaubt, eben die perfekte Ausgewogenheit zwischen New Country und Pure Country Musik. Auf seinen Alben hat kommerzieller Mainstream-Sound seit je her absolut keinen Platz.
Das Album bietet jede Menge schwungvolle Honky Tonker und herrlich melodische, sehr gefühlvolle Balladen, alles mit viel countrytypischen Instrumenten wie Steel Guitar, Fiddle oder Dobro ausgestattet, die hier nicht in überladenen Arrangements verloren gehen. Dazu die sympathische, unverwechselbare Stimme von Deryl Dodd, der gesanglich wieder voll überzeugt, sehr authentisch rüberkommt und sich dabei mal wieder als waschechter Honky Tonker präsentiert. Ein überaus gelungenes Album, das keine Wünsche offen lässt und das man deshalb ohne Einschränkungen bestens empfehlen kann.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Wearin’ a hole | 2:55 |
2 | Thanks to the man | 2:58 |
3 | I’m not home right now | 3:19 |
4 | Into Outlaw | 3:15 |
5 | That’s the stuff | 3:14 |
6 | Feels like home to me | 3:19 |
7 | I won’t run | 3:44 |
8 | Solid ground | 3:26 |
9 | It’s only ‘cause you’re lonely | 2:42 |
10 | Someone is waiting for me | 3:02 |
11 | Songs of the family | 3:52 |
Besetzung
Jimmy Carter - Bass
JT Corenflos - Electric Guitar
Dan Dugmore, Mike Johnson - Steel Guitar, Dobro
Joe Spivey - Acoustic Guitar, Fiddle, Mandolin
Russell Terrell - Background Vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |