····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Inger Nordström ´n her Rhinestone Ban

Back on Track


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 31.05.2006

(Comstock Records)

Gesamtspielzeit: 35:12

Internet:

http://www.ingernordstrom.com

Dass aus Schweden nicht nur ABBA und IKEA kommen, dürfte jedem aufgeschlossenen Erdenbürger wohlbekannt sein. Doch dass auch moderne Countrymusik auf der Exportliste der Skandinavier steht, mag doch den einen oder anderen verwundern. Bereits ein Jahr nach Veröffentlichung des Albums „It´s that thing“ sind Inger Nordström und ihre Rhinestone Band angetreten, mit Back on the track der Welt zu zeigen, dass gute Countrymusik nicht zwangsläufig aus Amerika kommen muss.

Bereits „It´s that thing“ sprühte vor Energie und Spielfreude, und so wird man auch beim neuesten Produkt kaum mit Langeweile zu kämpfen haben. Ganz in diesem Sinne sind die Anzeichen auf Sturm und gute Laune gerichtet, wenn „Easy street“ gitarrenlastig zum Tanz auffordert. Markant ist hierbei wiederum die Stimme von Inger Nordström, die ein wenig rau daherkommt und dem weiblichen Kern eine unsolide Schale überstülpt. „Would you love me then“ stellt die Frage, ob man die Dame auch lieben würde, wenn sie jede Menge Blödsinn machen würde. Dieser Song ist nicht poplastig und trägt die Countryroots gut zutage und rundet durch einen netten Text ab. „Easy way“ schippert in ähnlichem Fahrwasser, garniert mit einer dezenten Portion Banjo, die sehr gut zum Song passt.

Wenn man die fröhliche Seite der Countrymusik sucht, kommt man an Cajun nicht vorbei, und so geht es auch den fünf Schweden. Das Akkordeon und der typische Swamp-Groove verbreiten soviel gute Laune, dass man die Alligatoren fast sehen kann, die müde der Party auf der Veranda zusehen. „Beautiful morning“ überrascht mit einer männlichen Stimme, die Jerker Andersson, dem Rhythmusgitarristen der Band, gehört. Leicht folkig angehaucht mit Banjo-Untermalung befindet sich der Song in der Nähe von John Denver und Eddie Rabbitt und gibt ein recht harmonisches Bild ab.

Mit „Light in the window“ erscheint der erste ruhige Song des Albums, der aber für eine Ballade noch zu lebhaft ist. Nichtsdestotrotz sind hier die dezenteren Instrumente wie Jazzbesen an den Drums und eine schmelzende Pedal-Steel im Einsatz, die es trotzdem zu einem netten Rhythmus bringen, bevor mit „Commander in pink“ der nächste Cajun-Titel den Weg aus den Boxen direkt in die Tanzbeine antritt. Wiederum sind Akkordeon und Drums die Hilfsmittel für die Übermittlung des Spaßfaktors, der tatsächlich kaum abzuwehren ist. Die leicht verrauchte Stimme von Inger Nordström passt dazu wie die berühmte Faust auf das Sehorgan. Wieder einmal ein rundes Ergebnis, denn auch Flaco Jimenez hätte seine Freude hieran.

Vielleicht war es eine Erfahrung mit der Deutschen Bahn, die Inger Nordström zum „No train at 6:18“ inspiriert hat. Wäre die Bahn doch nur halb so flott wie der Rhythmus des Songs, der von den klatschenden Drums lebt. Die Melodie trotzt leider nicht vor Variationsbreite, was aber den gleichmäßigen Rhythmus und das Thema des Songs durchaus unterstütz und von daher nicht als Mangel angesehen werden muss. Der Titeltrack schließt das Album ab und vermittelt noch einmal den Eindruck, dass die Schweden um Inger Nordström und ihren Ehemann Frederik Andersson sich besonders im Country-Pop und -Rock wohl fühlen, denn hier geht mit ihnen gewaltig die Post ab, denn die Drums grooven und die Gitarren fetzen, abgerundet durch eine mitreißende Stimme der skandinavischen Country-Blondine.

Fazit: Sie sind mehr als fleißig, die fünf Schweden, deren Frontfrau alle Songs selbst geschrieben oder zumindest mitgeschrieben hat. Und sie sind gut, denn es wird richtig guter Country-Pop geboten, der - gerade bei den Ausflügen in die Cajun-Swamps - direkt in die Beine geht und gute Laune verursacht. Allein beim Zuhören würde man nicht auf den Gedanken kommen, hier wären Europäer am musikalischen Werk, denn das Album klingt absolut amerikanisch und authentisch. Für alle Freunde gut tanzbarer Countrymusik ist diese CD eine absolute Empfehlung. Tanzt du schon, oder hörst du noch?



Lothar Heising

Trackliste

1Easy street3:00
2Would you love me then3:30
3No easy way3:10
4Wonderful world3:17
5Beautiful morning2:50
6Don´t break the spell2:45
7Light in the window3:30
8Commander in pink3:52
9All that I am3:30
10No train at 6:183:15
11Back on track2:33

Besetzung

Inger Nordström - leadvocals, accordion
Jerker Andersson - guitar, vocals
Ralph Nilsson - guitar
Fredrik Andersson - bass
Anders von Tell – drums
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger