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Reviews

Slayer

Christ Illusion


Info

Musikrichtung: Death / Thrash

VÖ: 4. 8. 2006

(American Recordings / Warner)

Gesamtspielzeit: 38:31

Internet:

http://www.slayer.net

Zwei Dinge weiß man, bevor man Christ Illusion in den Player schiebt. Hier ist eine der ganz großen Metal Legenden am Start, die für manche Fans bis heute einige der ungeschlagenen Top-Alben des Thrash-Genres zusammengeknüppelt hat. So viel zur Musik. Textlich und in Interviews hat vor allem Tom Araya in der Vergangenheit extremen Müll verzapft, der die Grenze der Verantwortungslosigkeit weit überschritten hat und eine Art geistige Körperverletzung darstellt.

Beide Traditionen halten Slayer auch mit ihrem jüngsten Output am Leben.

Wenn man sich die Texte durchliest, fällt einem erst mal gar nichts mehr ein. Dann denkt man erleichtert daran, dass die Barmherzigkeit Gottes grenzenlos ist und auch für derart ungehorsame Bengel wie die Kollegen Hahnemann, King und Araya ein Platz im Himmel offen steht. (Ich empfehle die Lektüre von Lukas, Kapitel 15.)
Jeder, der etwas für die Band übrig hat und noch halbwegs bei Verstand ist, sollte sich hinsetzen und ein paar gut gemeinte Gebete für die Truppe sprechen. Es muss ätzend sein, mit einem derartigen Müll im Kopf durch’s Leben zu gehen.

Auf der anderen Seite muss man vielleicht mächtig einen vor dem Kopf bekommen haben, um dermaßen fett durch die klassische Vinyl-Distanz von knapp 40 Minuten zu stampfen

Das nicht ganz so heftige “Catatonic“ gehört zu Ausnahmen auf Christ Illusion. Der Midtempo Track funktioniert Dank eines fetten Grooves dennoch. An Durchschlagkraft verlieren lediglich selten Stellen, wie der “Jihad“, der einfach weniger konsequent eingeprügelt wurde.
Das aber sind - wie gesagt - Ausnahmen. Die Regel sind grandios hingeknallte Riffs (“Skeleton Christ“) und heftig schleppende, ungeheuer kraftvolle Nummern, bei denen schon beim bkoßen Hinhören, die Adern auf der Stirn zu platzen drohen (“Eyes of the Insane“).

Wer in den Opener mit seinen Power Riffs, den klaren düsteren Vocals, seinen abgegrenzten Soli und dem treibendem Drumming hinein gehört hat, weiß eigentlich schon recht gut, was ihn erwartet. Im Klassiker-Clash „Maiden-Motörhead-Slayer“ in diesem Monat, müssen Slayer der Frontwarze zwar die Pole Position einräumen. Für einen vernichtenden Tiefschlag gegen die alternde Jungfer reicht es aber allemal.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Flesh Storm 4:15
2Catalyst 3:08
3Skeleton Christ 4:22
4Eyes of the Insane 3:24
5Jihad 3:31
6Consfearacy 3:08
7Catatonic 4:55
8Black Serenade 3:16
9Cult 4:40
10Supremist 3:51

Besetzung

Tom Araya (Voc, B)
Jeff Hannemann (Git)
Kerry King (Git)
Dave Lombardo (Dr)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger