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Tschaikowsky, P.I. (Järvi)

Symphonie Nr. 2 / Ouvertüren

Info Musikrichtung: Romantik VÖ: 26.06.2006 BIS / Klassik Center Kassel (SACD hybrid (AD: 2004) / Best.nr. BIS-SACD-1418) Gesamtspielzeit: 71:15 Internet: BIS Neeme Järvi

Das schwedische Label BIS setzt seine Reihe der Aufnahmen mit Tschaikowsky-Symphonien unter dem inzwischen aus dem Amt des Göteburger Chefdirigenten ausgeschiedenen Neeme Järvi fort. Zwei andere Aufnahmen aus dieser Edition sind hier bereits früher vorgestellt worden: Review zu Symphonie Nr. 1 und Review zu Symphonie Nr. 5. Mit ihnen teilt die Neuerscheinung zunächst das auffallend opulente, zugleich jederzeit durchhörbare Klangbild.

Ihren Beinamen "Kleinrussische" oder "Ukrainische" trägt die im Schatten der Spätwerke stehende zweite Symphonie wegen der volksliedhaften Themen, auf die Tschaikowsky insbesondere die Ecksätze gründete. Dem daraus vergleichsweise kompliziert entwickelten Anfangssatz folgt ein eher simpler Marsch im Andante, ein überschäumendes Scherzo und ein sich zu feierlicher Grösse steigerndes Finale.
Järvi lässt angemessen scharf phrasieren, ohne in folkloristische Übertreibungen abzugleiten. Das Orchester wartet wieder mit dem inzwischen vertrauten, effektvoll satten Streichersound und strahlendem Blech auf. Etwas zu kurz kommen dabei die geheimnisvollen Momente, so etwa der verhaltene Auftakt des Schlussatzes.

Die orchestralen Qualitäten kommen auch bei der üppig instrumentierten, suggestiven Ouvertüre "Das Gewitter" gut zu Geltung. Dass demgegenüber die "Festouvertüre über die dänische Nationalhymne" recht lärmig gerät, ist weniger dem Orchester, als dem Werk selbst anzulasten. Auch die als Frühwerk anzusehende "Ouvertüre F-Dur" mag man am ehesten als eine der Vollständigkeit geschuldete Zugabe gelten lassen.

Sven Kerkhoff