····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rebel, J.-F. (Filchenko)

Ballets sans paroles


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 26.06.2006

CaroMitis / Klassik Center Kassel (SACD hybrid (AD: 2005) / Best.nr. CM 0052005)

Gesamtspielzeit: 60:00

Internet:

CaroMitis

Pratum Integrum Orchestra

DIE VIELLEICHT FRANZÖSISCHSTE PRODUKTION DES JAHRES

...kommt aus Russland. Das Pratum Integrum Orchestra zeigt sich einmal mehr enorm wandlungsfähig und in bester Muszierlaune. Seine neue SACD hat es dem französischen Barockkomponisten Jean-Féry Rebel (1666-1747) und dessen programmatischen, reich instrumentierten Balletten gewidmet. Rebel stand zwar in der Tradition Lullys und De Lalandes, entwickelte aber den französischen Orchesterstil auf dieser Grundlage weiter und stieß in seinem Spätwerk bereits die Tür zur Klassik auf.

Sein hierzulandes bekanntestes Stück dürfte "Die Elemente" aus dem Jahre 1737 sein, das er selbst als "simphonie nouvelle", als "neue Symphonie" titulierte. Populär geworden ist es nicht zuletzt durch die Einspielung mit Musica Antiqua Köln unter Reinhard Goebel (DGG, 1994). Goebels Auffassung der Elemente entspricht in ihrer Wucht und mechanischen Ruppigkeit indes oftmals wohl eher unserem Atomzeitalter, als den barocken Vorbildern. Ganz anders ist das Werk hier zu erleben: Obwohl nichts von seiner Dramatik und seiner zeitweiligen Abgründigkeit verloren geht, gelingt es dem Ensemble, dem ganzen viel tänzerischen Schwung und Transparenz zu verleihen.

Dieser wird auch charmant in "Les plaisirs champetres" beibehalten, das allerdings ohnehin eher höfisch-harmlos daherkommt.
Die Symphonie "Les caracterès de la danse" bietet sodann einen gleichermassen lehrreichen, wie mitreissend-wirbelnden Überblick über die höfischen Tanzstile der damaligen Zeit. Und genau diese wurden durch das Werk dem damals in Versailles weilenden Zar Peter dem Großen hiermit auch vorgestellt. Es ist bei einer derart körperreichen, klangsatten Interpretation ein Leichtes, sich den Glanz vorzustellen, den die Komposition dem Fest zusätzlich verlieh.

So ist die SACD insgesamt ein weiterer Glanzpunkt in der mittlerweile recht umfangreichen Diskographie des Orchesters geworden. Das Klangbild ist einmal mehr räumlich gut gestaffelt und sehr plastisch. Das Booklet bietet umfangreiche Infromationen, aber leider nur in Englisch, Französisch und Russisch.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1 Caprice (1711) [2:37]
Les élémens, simphonie nouvelle (1737–1738)
2 Le Cahos [5:55]
3 Loure I [2:13]
4 Chaconne [2:40]
5 Ramage [1:03]
6 Rossignols [1:16]
7 Loure II [2:11]
8 Tambourin I & II [2:01]
9 Sicilienne [1:28]
10 Air pour l'Amour [1:19]
11 Caprice [2:23]

12 Boutade (1712) [5:38]

Les plaisirs champêtres (1734)
13 Musette I [0:51]
14 Gavotte [1:52]
15 Musette II [0:23]
16 Chaconne [2:40]
17 Passepied [1:26]
18 Bourrée/Rigaudon/Bourrée [3:21]

Les caractères de la danse, fantaisie (1734)
19 Prelude [0:31]
20 Courante [0:29]
21 Menuet [0:25]
22 Bourrée [0:22]
23 Chaconne [0:55]
24 Sarabande [0:36]
25 Gigue [0:28]
26 Rigaudon [0:17]
27 Passepied [0:26]
28 Gavotte [0:22]
29 Sonate I [0:36]
30 Loure [0:15]
31 Musette [1:46]
32 Sonate II [1:12]


Fantaisie (1729)
33 Grave [1:19]
34 Chaconne [3:05]
35 Loure [2:03]
36 Tambourin [2:25]

Besetzung

Pratum Integrum Orchestra

Künstleriche Leitung: Pavel Serbin
Konzertmeister: Sergei Filchenko
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger