Reviews
Sound over matter
Info
Musikrichtung:
Metal
VÖ: 16.06.2006 (Spinefarm Records/Universal) Gesamtspielzeit: 44:44 Internet: http://www.hevein.com |
„Die neue Metal-Sensation aus Finnland!“ prangt auf dem CD-Hüllenaufkleber des Debutalbums von Hevein. Finnen sind es zumindest, mal sehen wie weit der Rest hergeholt ist. Im Zusammenhang mit der Band sind schon viele Vergleiche gefallen, z.B. Amorphis, Machine Head, Soilwork, Anathema, Mercenary, Apocalyptica. Irgendwie richtig, aber auch wieder doch nicht. Zumindest mit letzteren haben Hevein eine direkte Verbindung. Bedient doch Ex-Apocalyptica-Mitglied Max Lilja hier das Cello. Aber das allein ist nicht das einzige Streichinstrument. Mit Aino Piipari hat die Band zudem noch eine Geigerin im Bandkader. Dies lässt jetzt allerdings doch etwas aufhorchen.
Hevein präsentieren eine explosiven Cocktail aus modernem Metal, klassischen Streichern und vereinzelt eingestreuten gotischen Melodielinien. Die Basis der meisten Songs bildet ein sattes Fundament aus thrashigen Metal-Riffs (Stichwort Machine Head). Unterstützt wird das Ganze von den beiden Streichern, die meistens die Führung übernehmen und die Titel oftmals sogar dominieren (Stichwort Apocalyptica). Eine sehr reizvolle und gut funktionierende Kombination, bei der neben rasanten Riffs eine satte Portion Melodien über Hörer hereinbrechen. Gesanglich agieren Frontmann Juha Immonen und Gitarrist Leif Hedström stets im Wechsel von Schrei- zu cleanen Gesang, welcher manchmal etwas an Amorphis erinnert. Zudem operiert der Sechser in den verschiedensten Geschwindigkeiten vom satten Brecher („Bleed the day“) über rockiges („iOta“) bis zur leicht gotischen Halb-Ballade („Only human“). Abwechslung wird groß geschrieben, so dass es in der Dreiviertelstunde kaum langweilig wird.
Sind Hevein nun die angepriesene neue Metal-Sensation? Meiner bescheidenen Meinung (noch) nicht. Dafür zünden einige Songs noch zu wenig. Auch dudeln die Streicher vereinzelt zu stark wo sie es vielleicht nicht sollten und es etwas deftiger hergehen könnte. Aber genug gelästert. Hevein sind eine junge hungrige Band auf dem richtigen Weg. Ihren eigenen Sound haben sie noch nicht ganz gefunden, aber für eine Newcomerband mit Sound over matter schon mal ein sauberes Album vorgelegt. Man könnte es fast als moderne Version von Rage´s „XIII“ bezeichnen. Bitte reinhören!
Anspieltipps: „Only human”, „Beg to differ“, „iOta“, „As far as the eye can see“
Mario Karl
Trackliste
1 | Break Out the Hammers (3:48) |
2 | Worth Fighting For (3:48) |
3 | iOta (3:39) |
4 | As Far As the Eye Can See (4:39) |
5 | Only Human (4:34) |
6 | Bleed the Day (3:27) |
7 | Beg to Differ (4:20) |
8 | Hold Fast (5:37) |
9 | New Hope (3:23) |
10 | Last Drop of Innocence (7:31) |
Besetzung
Leif Hedström (Gitarre, Gesang)
Janne Jaakkola (Bass)
Alpo Oksaharju (Drums)
Max Lilja (Cello)
Aino Piipari (Violine)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |