Reviews

Schtimm

Time, Space and Other Stories

Info Musikrichtung: Rock/Pop - LoFi-Pop VÖ: 21.07.2006 (Make My Day Rec. / Alive) Gesamtspielzeit: 48:45 Internet: http://www.schtimm.com

Eine gefühlvolle Mischung aus tieftraurig vorgetragenen Lyrics, die bei aller Traurigkeit doch noch einen Hoffnungsschimmer oder gar Fröhlichkeit erahnen lassen, und rockigen Ohrwürmern. Die Songs werden abwechselnd von Sängerin B und Sänger K gesungen manchmal sogar gemeinsam.

Verbunden mit einem mutigen und schräg erscheinenden Experimentierversuch in der Instrumentenwahl erzeugt dieses Kurzgeschichtenalbum richtig Spannung. Die Tracks sind mal melancholisch („White Holes“ oder das Schlaflied „Sccch...“) dann rockig („Gray Void“) oder auch poppig („Dead sparks and Wine“). Der Umzug des Quartetts von der Isolation in Nordschweden in die Großstadt hat die Vier zweifelsohne in ihrem Stil weiterentwickelt.

Diese Abwechslungen im Album sind auch wichtig - B's hohe markante und kindliche Stimme, die an Björk aus Island und Kate Bush erinnert, wäre sonst zu eintönig. Gezielt eingesetzt jedoch ergreifend. Gleiches gilt für die außergewöhnliche Wahl der Zusammensetzung der Instrumente von der vollen klaren Gitarre über Oboe zu sanft geschlagenem Schlagzeug und Orgel.

Die Texte handeln von der Einsamkeit, Dunkelheit und Eintönigkeit des Lebens („Sit and watch, all cats are grey, like the days“, „Close your eyes what tomorrow brings nobody knows“) aber egal wie es ist, es gibt immer ein Morgen („Always there's something“, „Some chances will come“).

„Es ist egal, welche Absicht wir hatten, ob die Texte auf unseren persönlichen Erfahrungen beruhen, oder wir die Musik für fröhlich, traurig, aggressiv, melancholisch etc. halten. Es liegt bei dem, der die Platten hört, sich sein eigenes Bild zu machen“ (Schtimm).

Anja Schultze