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Kalles Kaviar

Lime Time

Info Musikrichtung: Ska VÖ: 28.07.2006 (Leech / Cargo) Gesamtspielzeit: 49:58 Internet: http://www.kalleskaviar.ch

Woher wussten Kalles Kaviar bereits bei der Produktion von Lime Time über die diesjährige Juli-Hitzewelle Bescheid? Jedenfalls könnte es keinen besseren Soundtrack für dieses Wetterchen geben, als eben dieses Album.

Die Schweizer spielen ihren Ska eher entspannt als hektisch. Pop, Tanztee und Swing sind die Zutaten, mit denen sie ihrem Mix Identität geben. Die Bläsersätze kommen entsprechend weich und smooth und setzen nur gelegentlich scharfe Akzente.
Im Mittelteil kommt gelegentlich der 08/15-Aufkleber auf die Tracks; aber dieses etwas unaufregende Standardprogramm passt sich gut in den Flow der gesamten CD ein, hilft eher beim Relaxen, als dass es in irgendeiner Weise stören würde.

Die poppige Skahymne “Take a little Love” eröfnet das Album beschwingt mit tollen soften Bläsersätzen und weiblichem Gesang, der an die Pretenders erinnert. “Cool down greedy Man”, eines der Highlights des Albums, ist flotter Polit-Ska, der Abzocker unterschiedlichster Art (TV-Prediger, Ausbeuter,...) kritisiert. Es folgt ein fast schon schmalziges Liebeslied an die Insel Jamaika, das von den trockenen Gitarren und dem Keyboard gekonnt am Abdriften in die Schnulze gehindert wird.

“Lime Time“ lädt mit verträumten Trompeten zum Tanztee. “One Thousand and One“ swingt als träfe hier Ska auf Cab Calloway. Die gedeckelten Bläser könnten aus dem ”Minnie the Moucher”-Auftritt im Kultfilm Blues Brothers stammen.
Der erste 08/15-Song glänzt zumindest noch mit einer schön antiquiert wimmernden Hammond. Ab Track 9 erhebt man sich dann wieder auf’s hohe Niveau des ersten CD-Drittels. “Oh Daddy“ ist das zweite Highlight, das aus einem großartigen Album noch heraus sticht. Mit “You stole the Summer“ gibt es im Ausklang noch ein weitere feine Edelnummer - soft und sommerlich.

Absolute Empfehlung!!

Norbert von Fransecky