Reviews
John Corbett
Info
Musikrichtung:
New Country / Country Rock
VÖ: 04.04.2006 (Funbone Records) Gesamtspielzeit: 44:44 Internet: http://www.johncorbettband.com |
Dass sich Schauspieler hin und wieder auch im Musikgeschäft versuchen ist nichts ungewöhnliches, bei John Corbett liegt der Fall jedoch etwas anders.
Für den aus „My big fat greek wedding“ oder auch „Sex and the city“ bekannten Schauspieler John Corbett liegt der Mittelpunkt seines Lebens eigentlich schon seit je her bei der Musik, er gründete bereits in der Highschool seine erste eigene Band. Auch im Vorfeld seiner CD-Produktion sah er die Schauspielerei eher als Unterbrechung seines musikalischen Schaffens und konnte es gar nicht abwarten, nach Drehschluss endlich ins Tonstudio zurückzukehren um mit seiner Band neue Songs auszuprobieren.
Im Einzelnen:
Die Debüt-Scheibe vonJohn Corbett bewegt sich zwischen frischem, traditionell verwurzeltem New Country und bodenständigem, rootigem Country Rock. Der Opener „Bottle of whiskey“ mischt traditionellen Country mit trocken stampfendem Southern Country Rock. Der energiegeladene Titel wird von den bretternden E-Gitarren-Riffs ebenso beherrscht, wie von den temperamentvollen Steel Guitar- und Fiddle-Passagen. Schon der erste Song beweist, dass bei John Corbett gesanglich wirklich was dahinter steckt, mit kraftvoll charismatischer Stimme bringt der jede Menge Power rüber und macht neugierig auf mehr.
Der New Country-Titel „Good to go“ kommt um einiges ruhiger rüber und überzeugt mit herrlich entspannten Fiddleklängen, die dem Song eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Der Track wurde wunderbar transparent arrangiert, so dass sich akustische Gitarre und Mandoline voll entfalten können und den butterweichen, eingängigen Melodieverlauf besonders schön zur Geltung kommen lassen. Auch bei diesem ruhigeren Song kann John Corbett gesanglich überzeugen, sehr gefühlsbetont bringt der ihn authentisch rüber und wir dabei sehr schön vom harmonischen Backgroundgesang von Sara Buxton unterstützt.
Erdiger Southern Country Rock strömt bei „Revival“ aus den Boxen und hat dabei wieder jede Menge Dynamik im Gepäck, bevor es bei der hervorragenden Power-Ballade „Wichita“ sehr emotional zur Sache geht. Wieder gefällt hier die weiche Melodik des Songs, es gibt verträumte Steel Guitar-Klänge zu hören und die aufwühlenden, powervollen Teilstücke des Tracks wurden mit aufbrausenden Streichern und mächtig knackigen E-Gitarren angereichert.
Bei „Simple man“ bekommt man erdig bluesigen Country Sound zu hören, der herrliche Slide-Guitar Passagen an den Tag bringt und schön von „dreckigen“ Harmonika-Klängen untermalt wird. Mit jeder Menge Energie in der Stimme überzeugt John Corbett auch bei der angerockten Power-Ballade „Back door to my heart“, locker flockigen New Country bietet der flüssige Titel „Waiting on a heartache“. Der sehr lebhafte Song wird von treibenden Drums, satt rockenden E-Gitarren und energischen Fiddle-Klängen dominiert und geht direkt in die Beine. Ein richtiger Ohrwurm mit einigem Hitpotenzial.
Fazit:
Ein starker Auftritt von John Corbett, der mit diesem sehr überzeugenden, abwechslungsreichen Album nachdrücklich auch seine Klasse als Sänger unter Beweis stellt. Bodenständiger, geradliniger New Country/Country Rock mit traditionellen Wurzeln und den nötigen Ecken und Kanten, hier lassen sich keinerlei Spuren von poppig-seichtem Mainstream finden. Der Sound kommt fabelhaft frisch und knackig aus den Boxen, wirkt absolut zwanglos und vermittelt den großen Spaß und die Liebe zur Musik, mit dem dieses sehr authentisch rüberkommende Album eingespielt wurde. Auch die Covergestaltung weiß zu gefallen, im Inneren finden sich neben den üblichen Informationen sehr schöne Bebilderungen, die geht aber leider auf Kosten der fehlenden Songtexte. Eine rundum gelungene, hochwertige Produktion die jede Menge Spaß macht und die man nur bestens weiterempfehlen kann.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Bottle of whiskey | 3:41 |
2 | Good to go | 4:30 |
3 | Revival | 4:15 |
4 | Wichita | 3:58 |
5 | Cash | 3:46 |
6 | Simple man | 4:49 |
7 | Back door to my heart | 3:24 |
8 | Best move | 4:54 |
9 | Leave | 3:44 |
10 | Waiting on a heartache | 3:19 |
11 | Judge a man | 4:24 |
12 | Last stand 4.37 |
Besetzung
Background Vocals: Russell Terrell, Perry Coleman,
Jimmy Hall, Sara Buxton
Drums: Steve Gorman
Percussion: Derek Wolfford
Bass: Mike Brignardello
Piano, B3 Organ: Mike Rojas
Acoustic Guitars: J.T. Corenflos, Kenny Vaughn,
D. Scott Miller
Electric Guitars: Tara Novick, Pat Buchanan,
J.T. Corenflos, Kenny Vaughn, D. Scott Miller
Harmonica: Jimmy Hall
Steel, Lap Steel, Dobro: Mike Johnson
Fiddle: Aubrey Haynie
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |