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Whitesnake

Ready an' willing

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 05.05.2006 (1980) (EMI) Gesamtspielzeit: 75:20

Mit dem Einstieg von Ian Paice waren auf Ready an' willing bereits drei Ex-Deep Purple Mitglieder an Bord der weißen Schlange. Das löste Gerüchte aus, Coverdale betreibe sozusagen durch die kalte Küche eine Deep Purple-Reunion unter anderer Flagge. Ein Ohr auf die CD beendet derartige Spekulationen. Das dritte offizielle Whitesnake-Album schlägt genau zwischen den beiden Vorgängern auf. Die Blues-Lastigkeit ist reduziert. Der harte Rock’n’Roll Flair gewinnt wieder etwas an Boden. Vielleicht liegt es an dieser etwas geringeren Zuspitzung, die das Album zu der schwächsten bisherigen Schlangenhaut macht.

Sämtliche Tracks sind solide und gut hörbar. Ausfälle sucht man vergebens. Aber im Vergleich zu den Vorgängern fehlen die spektakulären Aushängeschilder. Dafür taugen noch am ehesten die beiden Opener. Der treibende bluesige Hardrocker “Fool for your Loving“ macht den Kurs zwischen Trouble und Lovehunter geradezu zum Programm. “Sweet Talker“ legt noch mal eine Schippe Rock’n’Roll drauf und begeistert mit einer tollen Orgel. Ähnlich “Black and blue“, das melodiös und rhythmisch sofort mitreißt.
“Ready an willing“ und der Blues-Rocker “Ain’t gonna cry no more“ werden sich in Zukunft zu Live-Granaten entwickeln. Das Potenzial dazu ist bereits bei den Studioversionen erkennbar, wird hier aber noch nicht wirklich genutzt.

Am Ende der Remaster-Edition stehen vier Live-Aufnahmen, die 1979 beim Reading Festival aufgenommen wurden. Ob man die 756. Live-Version von “Mistreated“, eingespielt von einer Band aus der großen DP-Familie, wirklich braucht? Immerhin stehen die beiden letzten Tracks zumindest nicht auf dem Live-Doppledecker Ain't no Love in the Heart of the City, der aus genau dieser Zeit stammt.

Unverzichtbar für Whitesnake-Fans dürfte allerdings der Bonus Track “Love for sale“ sein, eine bislang unveröffentlichte Ur-Form von “Hit an’ run“.

Das Booklet kommt mit allen Texten (icl “Love for sale“) und ausführlichen Linernotes. Bei fehlender Besetzungsliste ergibt sich dabei eine Frage: War Bernie Marsden dabei ? Die Linernotes verneinen das. Das Bandfoto zeigt aber ein Sextett.

Norbert von Fransecky