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Venturini, F. (Plantier)

Concerti da Camera

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 2006 ZigZag Territoires / Note 1 (CD, DDD (AD: 2005) / Best.Nr. ZZT 060502) Gesamtspielzeit: 67:55 Internet: ZigZag La Cetra

Das aus Basel stammende Ensemble La Cetra knüpft, nunmehr bei einem anderen Label, an den Erfolg seiner Brescianello-CD (Review) an. Wiederum zeichnet sich Produktion dadurch aus, dass die Musik eines vergessenen Komponisten wieder zum Leben erweckt wird. Auch wenn die musikhistorische Bedeutung, die im Beiheft dem aus Flandern stammenden und am Hannoveraner Hof tätigen Francesco Venturini (1675-1745) beigemessen wird, doch überzogen sein dürfte: Venturini erweist sich in seinen 1715 in Amsterdam publizierten Concerti da camera als interessanter Vertreter des im deutschsprachigen Raum verbreiteten sog. vermischten Stils, innerhalb dessen er aber mehr dem französischen, als dem italienischen Element Raum gibt.

In das herkömmliche Formenschema lassen sich die quecksilbrigen Werke kaum einordnen. Bei den ungeraden Nummern der Sammlung handelt es sich am ehesten um Suiten mit Ouvertüre und Tanz-Sätzen, während die geradzahligen zwar als "Concerti" betitelt sind, aber weder Concerti grossi, noch dialogisch ausgeführte Concerti sind; die Solo-Passagen sind sehr kurz, dafür aber auf die verschiedenen Instrumente verteilt.

Die Stücke sind darüber hinaus weniger von strenger thematischer Arbeit geprägt. Vielmehr stellt sich das ganze als höchst unterhaltsame musikalische Plauderei dar, in der immer wieder neue "Gesprächsfäden" aufgenommen, kurz beleuchtet und dann sogleich von anderen abgelöst werden. Das Orchester ist zumeist mit zwei Violinen, zwei Violen, zwei Oboen, Fagott und Basso Continuo besetzt, nur in der Sonate II treten noch Blockflöten hinzu.

Leicht und behende jongliert La Cetra mit den bunten musikalischen Bällen. Treffsicher bewegen sich die Musiker zwischen festlichem Glanz und munterem Plauderton. So folgt man ihnen auf dieser Entdeckunsgreise mit dem grössten Vergnügen.

Sven Kerkhoff