Reviews
Paperwalls
Info
Musikrichtung:
Folk / Country / Pop
VÖ: 26.05.2006 (Sony BMG) Gesamtspielzeit: 58:54 Internet: http://www.somersault.info |
Gudrun Mittermeier alias Somersault präsentiert ihre zweite CD Paperwalls. Mit mädchenhafter Stimme gesungene melancholische Geschichten, mit Texten die ausnahmslos von der Künstlerin stammen und nach eigenen Aussagen Szenen aus ihrem Leben widerspiegeln. Im Vordergrund der einzelnen Titel steht aber immer diese Stimme. Eine Stimme die klar ist aber nicht ohne Wärme, transparent aber nicht farblos, zart aber nie kraftlos. Gottlob hat man auf großes Orchester verzichtet und auf der CD als Begleitung meistens nur auf Gitarre, Violine und Cello gesetzt. Und wenn Elektronik eingesetzt wird, dann äußerst sparsam zum Wohle des jeweiligen Stücks.
Leise Gitarrenklänge läuten den Opener „Breathe“ ein. Ein dahingehauchter Titel , bei dem das sparsam eingesetzte Cello im Hintergrund gelungene Kontrapunkte setzt. Etwas fröhlicher kommt „Passing by“ daher, ohne die gewisse durchgängige Melancholie zu verlieren. Man kann sich gut vorstellen, wie der Herr Gemahl mit einem Glas Wein vor dem Kamin sitzt, seinem Goldstück zuhört, und ausnahmsweise mal keine blöden Witze reißt. „Like one“, die Nummer drei auf Paperwalls ebenso melancholisch wie die vorherigen Titel.
Jetzt wird es indisch: Tablar- und Sitarklänge, gespielt von Dave Rowntree, begleiten die „Ghosts“ durch ein fast schon fröhliches Stück, welches sich wohltuend aus der CD heraushebt. Nummer fünf im Reigen fällt dann wieder auf den gewohnten „Melancholiepegel“ zurück.
Trotzdem klingt alles bis hier gehörte immer leicht und luftig. „Fluffig“ würde ein bekannter Fernsehkoch wohl sagen. In diesem Stile geht es nun auch weiter. Und obwohl jeder Titel für sich ein perfekt eingespieltes Kleinod ist, fällt es mir schwer, die gesamte CD mehr als einmal bis zum Ende durchzuhören. Vielleicht bedarf es da anderer Rahmenbedingungen!? Als passenden Rahmen könnte ich mir einen schönen Leseabend vorstellen, bei dem bis auf Samersault nichts die Ruhe stört.
Fazit: Paperwalls ist eine CD, die Liebhaber schöner Stimmen und klarer Instrumentalisierung erfreuen wird. Eine CD die zum Entspannen, zum Träumen zum „Weggleiten“ einlädt.
Andreas W. Fieseler
Trackliste
1 | Breathe | 4:01 |
2 | Passing by | 3:41 |
3 | Like one | 4:49 |
4 | Ghosts | 6:54 |
5 | Slowmotion suicide | 5:22 |
6 | Break the wave | 3:26 |
7 | Freezing | 4:02 |
8 | Motherless child | 4:33 |
9 | Not in this world | 3:34 |
10 | White flowers | 4:59 |
11 | Secret place | 3:47 |
12 | Going to drown | 7:10 |
13 | Silent rest (Hidden Track) | 2:36 |
Besetzung
Martin Kursawe - Guitars
Tim Lorenz - Drums
Stephan Gade - Bass & Piano
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |