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Whitesnake

Lovehunter

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 05.05.2006 (1979) (EMI) Gesamtspielzeit: 58:02 Internet: http://whitesnake.com

Ein „geiles“ Cover - oder sexistisch? Laut Liner Notes von Geoff Barton war der auf der Schlange „reitende“ Nackedei eine gezielte Provokation David Coverdales, eine Art Stinkefinger, den er denjenigen entgegen halten wollte, die ihn zum frauenfeindlichen Macho stilisieren wollten. Zu Unrecht? Mit Frauen garniert sich der löwenmähnige Blondschopf jedenfalls bis heute gern.

Die Musik auf Lovehunter klingt allerdings nicht ganz so machohaft, wie beim Vorgänger. Außer man hält den Blues für die primäre Ausdrucksform des Machos. Denn so viel Blues wie auf diesem Whitesnake-Zweitling war bei Coverdale vor und nachher nie wieder.

Packende Rocker (“You'n'me“) und hämmernden Hard Rock (”Mean Business”) gibt es auf Lovehunter vor allem im Zentrum und kurz vor Schluss - den melodischen Hard Rocker “Outlaw“ und den fast reinrassigen Rock’n’Roller “Rock'n'Roll Women“.

Die vier Eingangsnummern dagegen stellen erst einmal den Blues in den Mittelpunkt, mal rockend, mal ruhig, mal stampfend. Zwischen den Hard Lock Nummern erscheint dann noch der kraftvolle Blues-Rocker “Lovehunter“. Und zum Abschluss des regulären Albums kommt eine fantastische Ballade.

Der Re-Release wertet Lovehunter mit vier tollen Tracks auf, die allerdings nur für denjenigen essentiell sind, der das Debüt-Album Trouble nicht besitzt. Zwar sind alle vier Stücke Live-Versionen von Andy Peebles Radio 1 Sessions vom 29. März 1979. Aber sie beweisen vor allem die Fähigkeit der Band, ihr Material auf der Bühne zu reproduzieren. Neue Akzente gegenüber den Studio Versionen setzen sie nicht.

Wie der Vorgänger erscheint auch Lovehunter in dieser Version mit fettem, reich bebildertem Booklet und sämtlichen Texten des regulären Albums.

Norbert von Fransecky