Reviews

phonodrive

musik

Info Musikrichtung: Rock / Pop VÖ: 09.06.2006 (Cargo Records) Gesamtspielzeit: 40:55 Internet: http://www.phonodrive.de

Wer verbietet es eigentlich heutigen Bands, mal Musikstücke aufzunehmen, die länger als 4 Minuten dauern? OK, phonodrive erheben sicherlich nicht den Anspruch, als progressive Erleuchtung in die Musikgeschichte einzugehen, trotzdem gibt’s auf music aber leider nur 13 gut gemeinte Stücke mit langweiligen 3-4 Minuten Länge ohne besondere Hoch- und Tiefpunkte, Innovationen, Klangerlebnisse oder sonstige Auffälligkeiten.

Insgesamt ist das nicht schlecht, was phonodrive hier mit ihrer zweiten CD (nach dem Erstling “One”) abliefern, neben netten Melodien in den Refrains aber absolut nichts besonderes. Alles ganz gut und schön, aber etwas dünn: das Salz in der Suppe ist vorhanden, an deftigen Einlagen fehlt es aber. Leider entspricht die musikalische Bandbreite in etwa der Bandbreite der Länge der Musikstücke. Eine Band, mit deren Live-Auftritt man beim Altstadtfest um die Ecke sicherlich viel Spaß hätte und viel Applaus spenden würde, aber als Studio-CD für das heimische CD-Regal ist das doch etwas mager und eher Durchschnittskost.

Ich würde phonodrive mal als deutsche, englischsprachige Antwort auf Juli (“Perfekte Welle“, “Geile Zeit“) bezeichnen; andere vergleichen phonodrive mit The Corrs - wobei ich denke, dass sie beiden - zumindest was das Chart-Potential angeht - nicht unbedingt ebenbürtig sind.

Bei MAS werden immer maximal 20 Punkte vergeben, hier gibt’s für eine durchschnittliche CD einer durchschnittlichen Band (mit eher unterdurchschnittlichem Cover und Booklet) eben auch nur durchschnittliche 10 Punkte - nicht mehr und nicht weniger.

Jürgen Weber