Reviews
Houdini Live 2005 – A History Of Gluttony And Lust
Info
Musikrichtung:
Stoner-Rock / (Doom-) Metal
VÖ: 19.05.2006 (Ipecac / Southern) Gesamtspielzeit: 58:17 Internet: http://www.melvins.com |
Schon seit geraumer Zeit beglücken die Initiatoren von ’All Tomorrows Parties’ die britischen Musikfans mit einem neuen Konzert-Konzept. Unter dem Banner ’Don’t Look Back’-Series präsentieren Indie-Heroen nicht etwa ihr aktuelles sondern das erfolgreichste Album ihrer Bandgeschichte live auf der Bühne. Neben Acts wie The Stooges, Mudhoney, Dinosaur Jr. und den Lemonheads beteiligten sich 2005 auch die Melvins mit 2 Shows in London und Dublin an den Series.
Aus dem großen Back-Katalog der Melvins wurde zu diesem Zweck Houdini ausgewählt, im Original 1993 erschienen und bis zum heutigen Tag das kommerziell erfolgreichste Album der Band. Für die Melvins bedeutete Houdini damals die endgültige Abkehr von ihren Hardcore-Wurzeln hin zum doomlastigen Stonerrock, der in den kommenden Jahren ihr Markenzeichen werden sollte. Auch unter diesem Aspekt kann man die ’All Tomorrows Parties’-Verantwortlichen zu ihrer Auswahl nur beglückwünschen. Der Gedanke, die Auftritte auch in Album-Form festzuhalten, quasi für alle diejenigen, die nicht die Chance hatten, bei einem der beiden ’Don’t Look Back’-Gigs dabei zu sein, kam jedoch erst nach den Konzerten ins Spiel. Für Houdini Live 2005 - A History Of Gluttony And Lust wurde daher ein kurzfristig angesetzter dritter Gig in einem alten Warenhaus in Vernon mitgeschnitten, bei dem die Melvins das komplette Album zweimal hintereinander spielten. Die jeweils beste Version der Songs findet man nun auf diesem Release.
Nicht nur für Fans ist Houdini Live 2005 - A History Of Gluttony And Lust ein wahrer Leckerbissen, denn die Band zeigt sich mit Trevor Dunn (Fantomas) am Viersaiter in absoluter Hochform. Das gut 1/3 der Songs bislang noch nie live gespielt wurden, kommt als besonderer Bonus noch hinzu. Lediglich die durch den Zusammenschnitt zweier Sets und das scheinbar fehlende Publikum bedingte quasi nicht vorhandene Live-Atmosphäre trübt den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck ein wenig.
Jochen Nelson
Trackliste
1 | Pearl Bomb | 1:39 |
2 | Hooch | 2:33 |
3 | Night Goat | 7:36 |
4 | Lizzy | 4:49 |
5 | Going Blind | 4:34 |
6 | Cop-Ache | 1:54 |
7 | Set Me Straight/DHC | 2:51 |
8 | Sky Pup | 3:17 |
9 | Teet | 2:45 |
10 | Joan Of Arc | 4:19 |
11 | Honey Bucket | 2:21 |
12 | Hag Me | 8:05 |
13 | Spread Eagle Beagle | 12:30 |
Besetzung
Dale Crover – Drums, Vocals
Trevor Dunn – Bass, Vocals
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |