Reviews
Eleven Stories
Info
Musikrichtung:
Country / Country Songwriter
VÖ: 04.04.2006 (Sustain Records/Universal) Gesamtspielzeit: 40:13 Internet: http://www.brucerobison.com |
Mit Bruce Robison legt einer der talentiertesten Songwriter der Country Musik ein neues Werk unter dem Titel Eleven Stories vor. Der Texaner hatte schon immer ein hervorragendes Gespür für wunderbar melodische Titel, die einem runtergehen wie Öl. Kein Wunder also, dass auch namhafte Interpreten immer wieder gerne auf Songs dieses Künstlers zurückgreifen, so wie z.B. die Dixie Chicks mit dem Hit-Titel „Travelin’ soldier“ oder Gary Allan, der „What would Willie do“ auf sein Album nahm.
Im Einzelnen: So ist auch das neue Werk von Bruce Robison wieder eine kleine Perle der Country-Songwriter Musik. Das Album bietet wieder geradlinige und bodenständige Musik, die wohltuend transparent und unaufgeblasen arrangiert ist. Ein Album, das zum entspannten Zuhören einlädt und eine gute Alternative bietet, wenn man zwischen modernem New Country und Country Rock mal einen Gang zurückschalten möchte.
Die Songs überzeugen allesamt mit gewohnt starken Melodieläufen, gehen herrlich unaufgeregt ins Ohr und sind musikalisch hervorragend umgesetzt. Die akustischen Instrumente wie Gitarre, Banjo, Fiddle oder Mandoline spielen dabei eine gewichtige Rolle, auch Steel Guitar-Klänge kommen hier selbstverständlich nicht zu kurz. Natürlich kommt der zeitgemäße Sound nicht ohne Keyboards und E-Gitarre aus, auch wenn letztere sich niemals mit bretthartem Sound in den Vordergrund drängt sondern sich harmonisch ins Klangbild einfügt.
Der Albumtitel Eleven Stories konnte treffender nicht gewählt werden, denn die Songs von Bruce überzeugen wie gewohnt wieder mit gehaltvollen Texten, die mit niveaulosem „Reim dich oder ich fress’ dich“ nun wirklich nichts zu tun haben. Hier werden realistische Geschichten aus dem Leben erzählt ohne dabei zu aufgeblasen oder gekünstelt zu wirken und wo sich genaues Zuhören durchaus lohnt.
Der ruhige Opener „Every once in a while“ vereint all das vorher beschriebene. Ein traumhafter Melodieverlauf, wunderbar transparent arrangiert mit toller Steel-Guitar und gezupfter Akustikgitarre in den Hauptrollen, dazu die einfühlsame und sympathische Gesangstimme von Bruce Robison - so zählt gleich der erste Titel zu den Highlights des Albums. „More and more“ präsentiert einen klassischen Pure Country Titel, der mit viel Steel Guitar und Fiddle dargeboten wird und vor allem durch den harmonischen Backgroundgesang von Robisons Ehefrau Kelly Willis voll überzeugt. Auch „All over but the cryin’“ darf man nicht unerwähnt lassen, denn diese sehr gefühlvolle Ballade besticht mit der nächsten Hammer-Melodie. Das erstklassige Arrangement, bei dem Streicher im Background die emotionale Wirkung verstärken, glänzt mit feinen Pianoklängen, weicher Steel Guitar aber auch knackiger E-Gitarre. Ein Song der richtig schön unter die Haut geht und auch gesanglich ein echtes Schmankerl ist, denn im Refrain steigt Kelly Willis mit herrlichem Duettgesang mit ein und lässt dieses Titel noch heller glänzen. Richtig schwungvoll geht es bei „You really let yourself go“ zu, hier wirbelt Bruce mit einem richtig temperamentvollen Honky Tonker im Pure Country Stil. Jede Menge flotte Fiddle- und Steel Guitar-Elemente, knackig twangende E-Gitarren, groovender Bass, klimpernder Pianosound und druckvolle Drums sorgen für locker-flockige, ungebremst gute Stimmung. So bietet jeder der elf Titel auf seine Art erstklassige Musikunterhaltung, die abseits des Mainstreams für wunderbare Abwechslung sorgt, mal nachdenklich und melancholisch, mal voller Lebensfreude.
Fazit: Bruce Robison ist auch weiterhin ein Garant für niveauvolle Country-Songwriter Musik. Ein Album das eine tolle Melodie nach der anderen aus dem Hut zaubert, inhaltsvolle Texte bietet, herrlich bodenständig arrangiert wurde und gesanglich mit viel Einfühlungsvermögen sehr authentisch rüberkommt. Für alle, die zwischendurch auch mal entspannende Musik hören möchten, bei der man sich richtig schön zurücklehnen, zuhören und genießen kann, für die ist dieses Album ein richtig guter Tipp!
Gerald Halbig
Trackliste
2. Virginia 3:28
3. Tennessee Jed 5:27
4. More and more 3:00
5. Days go by 4:00
6. All over but the cryin’ 4:46
7. Don’t call it love 3:42
8. You really let yourself go 2:55
9. I never fly 2:34
10. Kitchen Blues 3:07
11. Bandera Waltz 3:53
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |