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Embee

Tellings from Solitaria

Info Musikrichtung: R&B VÖ: 14.02.2005 (David vs. Goliath /Wax Cabinet Productions) Gesamtspielzeit: 78:22 Internet: http://www.solitaria.info

Letztes Jahr erschien das Album Tellings from Solitary von Embee, welcher als Produzent bekannter ist, unter anderem für Looptroop.
Nun erscheint eine Single daraus, die das schöne Stück „Send someone away“ in vier Versionen plus das unveröffentlichte und „All the things you are“ und das Albumstück „On my way there“ als Radioedit.. Für die Single hätte kein besseres Stück ausgewählt werden können, es ist ein leicht beschwingtes Popstück mit guten Beats, fein eingesetzten Instrumenten und der angenehmen Stimme von Jose’ Gonzales’.
Auch wenn ich kein Fan von vielen Remixen bin, die auf dieser Single befindlichen gehen weitestgehend in Ordnung, nur hört man an manchen Remixen das Manko der kompletten LP heraus. Embee ist ein Produzent, der sich auch in der heutigen Poplandschaft sehr wohl fühlt. Das heißt tiefer Beat, oftmals übertrieben produzierte Sounds und somit zugekleisterte Instrumentalarbeit. Was eigentlich schade ist, zeigt er doch besonders auf den beiden nicht auf dem Album enthaltenen Tracks, wie gut die Musik auch mal ohne diesen Popüberzug, der alles gleich klingen lässt auskommen könnte. Beide Stücke sind Jazzverwurzelt, haben schöne Streicher und tolle Melodien. Die Single kann ich also auch Leuten empfehlen, die normalerweise nicht auf die moderne Popmusik mit Ihrer Vermischung von Beats, Rap und Soul oder auch R & B zurückgreifen.
Zum gesamten Album sei gesagt, dass sich hier wirklich einige sehr schön arrangierte Songs drauf befinden, gute Instrumentalarbeit geleistet wurde und natürlich perfekt produziert wurde. Zusätzlich haben sich einige Größen des Umfeldes zu Zusammenarbeiten bereit erklärt (Vanessa Liftig, Looptroop und andere).
Doch auf Albumlänge gibt es hier zuviel der modernen Produktionstechnik. Wenn dann auch noch purer R & B mit seinen Raps einsetzt, wird’s für mich zu langweilig und verlässt mein Hörfeld, denn das ist in meinen Ohren einfach nur ausgeleiert und tot gestampft. Andererseits wird man dann zwischendurch mit einem Barjazz Stück wie „Shibuya“ entschädigt. Doch davon ist leider zu wenig auf dem Album. Richtig gut sind die Stücke, die im Downtempo Bereich liegen, mit viel Klavier und Bläsern oder Streichern und wenig Gesang auskommen, wie z.B. "Drop me by the Stars“. Allerdings gibt es davon leider zu wenig. Für R & B Fans ist hier wahrscheinlich zu viel Jazz und / oder Pop drauf, für den gemeinen Pop- und / oder Jazzhörer zu viel R & B. So bleibt das ganze Album auf halbem Wege stecken. Genre Fans sollten trotzdem mal herein hören.

Bewertung:
Maxi CD 12/20
Album 9/20

Wolfgang Kabsch