····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Scarlatti, D. (Arodaky)

Klaviersonaten


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 01.05.2006

ZigZag Territoires / Note 1 (CD, DDD (AD: 2005) / Best.nr. ZZT 060202)

Gesamtspielzeit: 66:36

Internet:

http://www.zigzag-territoires.com

QUIRLIGES KALEIDOSKOP

Nachdem Altmeister Harald Schmidt in seiner Show Scarlattis Sonaten für Cembalo einem breiten Publikum schmackhaft machte, stieg bei Amazon die Verkaufszahl der präsentierten Aufnahme, nämlich der Gesamteinspielung mit Scott Ross, in erstaunliche Höhen. Nun, wer die Anschaffung von gleich 34 CDs scheut, kann mit Racha Arodaky auch in gut einer Stunde eine reizvolle Reise durch das breite Ausdrucksspektrum dieser Sonaten unternehmen.
Die achtzehn von ihr eingespielten Sonaten geben einen guten Überblick über die Vielfalt und den Einfallsreichtum dieser Kompositionen. Dabei staunt man ein ums andere Mal, wie avantgardistisch Scarlatti sich in diesen Werken zeigt. Die barocken Archetypen finden sich zwar in Gestalt der effektvollen Fuge, des Kontrapunkts und der Aria, doch begegnen uns auch eigenartig chromatische und polyphone Wendungen, folkloristische Elemente und romantisch anmutende Melodien. Die Grenzen zwischen Barock, Romantik und Impressionismus scheinen zu verschwimmen.

Das in manchem Stück eine Vorahnung der Tonsprache Chopins aufscheint, liegt indes auch daran, dass Racha Arodaky auf einem modernen Klavier spielt. In welch verblüffender Weise allein dieser Umstand Scarlattis Musik transformiert und als häufig eher dem 19. Jahrhundert zugehörig erscheinen lässt, konnte man zuletzt bei Christian Zacharias´ Einspielungen erleben. Arodaky folgt durchaus diesem Ansatz und entwickelt ihn konsequent weiter. Ihre Phrasierung mag den Puristen bisweilen als zu wenig barock gelten. Dafür aber ringt sie der Musik über deren virtuosen Gehalt hinaus eine solche Vielfalt der Farben und Stimmungen ab, dass man sich nur allzu gerne in diesem Garten der Töne verliert. Ihr Spiel ist schmeichelnd, nie geziert, dabei zugleich anmutig, technisch brillant und voller Vitalität.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1 Sonate f-moll K 466
2 Sonate Es-Dur K 193
3 Sonate d-moll K32
4 Sonate d-moll K 1
5 Sonate cis-moll K 247
6 Sonate A-Dur K 208
7 Sonate A-Dur K 209
8 Sonate d-moll K 9
9 Sonate d-moll K 213
10 Sonate G-Dur K 427
11 Sonate b-moll K 87
12 Sonate Es-Dur K 474
13 Sonate A-Dur K 457
14 Sonate f-moll K 481
15 Sonate C-Dur K 159
16 Sonate f-moll K 462
17 Sonate B-Dur K 551
18 Sonate g-moll K 30

Besetzung

Racha Arodaky, Klavier
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger