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Suiten für Theorbe
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Musikrichtung:
Kammermusik für Laute
VÖ: 01.03.2006 Zig Zag Territories / Note 1 CD (AD 2003/4) / Best. Nr. ZZT 051101 Gesamtspielzeit: 67:30 |
ABSCHIEDSSUITEN
Es ist dies die letzte Platte des französischen Lautenisten Pascal Monteilhet, die vor seiner endgültigen Übersiedlung auf die Philippinen im Jahr 2005 entstanden ist.
Auf zahlreichen Aufnahmen der letzten Jahre ist der Künstler entweder als stilsicherer Solist oder als versierter Begleiter im Continuo in Erscheinung getreten. Sein Abschiedskonzert widmet sich noch einmal einem barocken Meister der Lautenkunst, dem Franzosen Robert de Visée (1658/60 - ca. 1732) (auf einer jüngst wiederveröffentlichten Einspielung des Labels Virgin hatte der Interpret sich schon einmal solistisch mit ihm befasst).
Monteilhet spielt Werke, die wohl zwischen 1680-90 komponiert und 1716 veröffentlicht wurden. In seiner Interpretation folgt er der relativ offenen Besetzungspraxis der Entstehungszeit: Visée hat nämlich seine ursprünglich für Solo-Laute geschriebenen Stücke zweistimmig bearbeitet und damit konzertantes Musizieren in wechselnden Besetzungen ermöglicht.
Monteilhet spielt nun auf der großen Erzlaute, der Theorbe, entweder eine Solofassung oder musiziert zusammen mit „alten“ Kolleginnen: der Violinistin Amandine Beyer, der Flötistin Amélie Michel oder der Gambistin Marianne Muller. Der dunkle Ton der Theorbe kommt natürlich in den Soloversionen am eindrücklichsten zur Geltung. Monteilhet verbindet technische Souveränität mit einer reichschattierten Klangpalette und rhythmischem Fingerspitzengefühl. Sein Spiel ist zugleich sensibel und direkt. Der edlen, grüblerischen Stimmung der Musik, die auch in den beschwingten Momenten niemals ganz weichen will, kann man sich da als Hörer kaum entziehen.
In der Suite plus Violine tritt das im Satz eigentlich gleichberechtigte Zupfinstrument hinter die klangintensive, für meinen Geschmack mitunter zu dominant intonierende Geige zurück. Wesentlich näher im Ton und in der Stimmung kommen sich dagegen die Arrangements mit Traversflöte oder Gambe. Gerade der hauchige Flötenton mischt sich ideal mit den „körnigeren“ Klängen der Erzlaute. Die Interpreten erzeugen hier eine Stimmung von erlesenster Melancholie.
Die Akustik ist in allen Fällen räumlich, dabei präsent und vollklingend.
Georg Henkel
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