Reviews

Montys Loco

Man Overboard

Info Musikrichtung: Indiepop VÖ: bereits erschienen (Nonspromo) Internet: http://www.montysloco.com http://www.nons.se

Ja, keine Scham, einfach Weiterlesen, bei dem viel versprechenden Titel. Es geht um Schweden, richtig. Es geht um um Pornografie - ja, fast richtig. Die Themenpalette des Albums des schwedischen Artopop-Duos reicht von Abtreibung bis Zuversicht, die Texte sind deutlich in der oberen Klasse des Songwriting anzusiedeln, Seelenporno, für jemanden der sich manchmal zu forsch angegangen fühlt von den Gefühlen der Band.

Man kann Anleihen zu noch bekannteren Acts (Montys Loco sind in Schweden schon ein fester Begriff und veröffentlichen mit Man Overboard bereits ihr drittes Album) wie PJ Harvey ziehen, eigenständig ist die Musik dennoch. Sphärisch, leicht und manchmal verspielt, dazu die Stimme von Sängerin Anja Bigrell, die Scheibe hat wirklich ein gewisses Etwas.
Nichts depressives, auch wenn die Musik manchmal dunkel ist und die Texte keine pure Unterhaltung darstellen.

Begleitet wird die Sängerin von ihrer Partnerin Marie Ecklund an der Gitarre. Es mischen sich aber viele weitere Instrumente und elektronische Samples in die Lieder. Und Längen hat die Platte auch keine, weniger als 30 Minuten nehmen sich die Schwedinnen Zeit.

Wer auf klar strukturierte, nicht verspielte Musik steht, ist hier falsch. Bei jedem Lied kann man neues entdecken und seine Empfindungen Feinjustieren. Trotzdem ist die Musik nicht anstrengend, bewusst Zeit nehmen sollte man sich aber.

Unter http://www.myspace.com/montysloco gibt es vier Probetracks, die einen guten Eindruck vermitteln. Von der Platte seien „Wasteland“ (düster mit Beatline) und „No Halo“ (ruhig, trotzdem fast poppig) noch besonders hervorgehoben. Aber auch der Titeltrack „Man Overboard“ bei dem an Rock denkt, obwohl die Gitarren nur ganz leise im Hintergrund bleiben und das Stück „Accident“ das einen fast an Karibik denken lässt nur um Sekunden später asiatische Klänge zu vernehmen.

Klare Empfehlung für Nordikfans und Björk-Versteher und welche, die es werden wollen….

Alexander Kitterer