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American Blues Box

American Blues Box

Info Musikrichtung: Bluesrock VÖ: 2006 (Just For Kicks) Internet: http://www.americanbluesbox.com

Ich mag ja da etwas eigen sein, aber es gibt drei Dinge, die mich vom Kauf einer neuen CD abschrecken, bzw. die mich bereits vor dem ersten Ton aus dem Lautsprecher über ein Album negativ denken lassen (frei nach dem Motto: das Auge isst mit):

1. Das Werk einer Band trägt keinen Album-Titel, sondern nur den Band-Namen (einem geliebtem Kind gibt man doch schließlich auch einen eigenen Namen...).

2. Es gibt statt eines schön ausgestatteten Booklets mit Texten nur ein lieblos eingelegtes Einzelblatt (ersteres kann einem ja noch etwas über die schönen, großen LP-Hüllen von damals hinweghelfen).

3. Das Album-Cover stellt eine fantasielose Fotografie der Band dar (so was kennt man ja eigentlich vor allem von Schlager- und Volksmusik-Scheiben).

Auf die hier beschriebene CD treffen alle drei Negativurteile zu, also muss ich zugeben, dass ich mit etwas gemischten Gefühlen an das Album herangegangen bin. Ich wurde aber eines Besseren belehrt: nach dem Einlegen der CD bekam ich dann doch sehr gute Musik auf die Ohren.

Songwriter Derek Davis und James Pacheco (Ex-Mitglieder von Babylon A.D.) haben hier mit ihren Mitstreitern Kyle Bates und Eric Pacheco eine klassische Bluesrock-CD hingelegt, insgesamt gelungen, aber doch ohne Höhen und Tiefen und ohne große Überraschungen. Sänger Davis (erinnert stimmlich an eine Mischung aus Joe Cocker und Steven Tyler), der gleichzeitig auch alle Songs im Alleingang verfasst hat, hat hier diesem Debut-Album eine ganz solide Arbeit abliefert, die immer ehrlich ist und vor Spielfreude glänzt.

Die CD ist weniger für eine Party, sondern vielmehr als gute Mucke nebenbei beim Abwasch oder Autofahren geeignet.

Von mir gibt’s dafür 16 Punkte, ein Punkt wurde dabei durch die o. g. Negativ-Liste verschenkt (ich bin da halt doch etwas eigen...).

Jürgen Weber