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Reviews

Jens Böttcher

Himmelherz


Info

Musikrichtung: Liedermacher

VÖ:

(Asaph)

Gesamtspielzeit: 45:04

Internet:

http://www.boettchercom.de

Vor drei Jahren tauchten mit dem Duo Rosenbrock und Böttcher zwei völlig neue Namen in der deutschen christlichen Musikszene auf. Die beiden relativ frisch bekehrten Hamburger Musiker brachten ihren neuen Glauben mit karg instrumentierter, aber trotzdem mitreißender Gitarrenmusik zur Sprache. Nach zwei Alben des Duos tritt jetzt Jens Böttcher solo in die Bütt.

Warum er das tut, müsste man ihn fragen. Musikalische oder inhaltliche Gründe können es kaum sein. Da bleibt er deutlich in der vorgegebenen Spur. Inhaltlich wird christliche Lehre geboten, gelegentlich steil dogmatisch (z.B. das Christologie treibende “Der König allen Seins“), gelegentlich sehr persönlich. Fromme Betroffenheitslyrik oder soziale und politische Themen sucht man beim ihm vergebens. Manch einer wird das kritisch sehen. Aber es sichert ihm einen eigenen Platz.

Musikalisch steht die akustische (ich denke 12-Saitige) Gitarre weiter im Zentrum. Im Unterschied zu Rosenbrock und Böttcher wird aber zur Unterstützung weit mehr an Instrumentarium aufgeboten. Klingt das im Opener durch das Cello fast klassisch, wird spätestens mit “Himmelsrichtung“ (Der Titel ist übrigens ein nettes Wortspiel.) die Rock-Karte ausgespielt. Das geschieht aber immer in dem Maße, dass Böttcher eindeutig im Liedermacher-Segment bleibt.

Nicht alles, was hier gezeigt wird, glänzt wirklich. Bei den ruhigeren Stücken trägt Böttchers Stimme nicht wirklich - und irgendwann wird die Gitarre überdominant und man beginnt irgendwas von Schrammelmusik in den Bart zu murmeln. Auf der anderen Seite ist es wie gehabt erstaunlich zu sehen, welche Dynamik allein mit diesem Instrument erzeugt werden kann.

Insgesamt bleibt Böttcher eine sehr interessante und ausgesprochen eigenständige Pflanze im deutschen Musikwald - auch über die christliche Szene hinaus. Im säkularen Bereich wird er vom Charakter seiner Texte her aber nur schwer Fuß fassen können.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Kein Weg zu weit 3:15
2Am Ende des Tages 3:20
3Himmelsrichtung 3:39
4Sei nicht traurig 3:14
5Gott liebt dich 2:58
6Nananana 4:02
7Frieden 3:45
8Nachtgebet 3:30
9Die ganze Welt in seiner Hand 2:23
10ToterMann 4:48
11IBHNZ 3:35
12Der König allen Seins 2:54
13Meine schöne Rose 4:56
14Hotel der letzten Hoffnung 3:21
15Welch ein Freund ist unser Jesus 3:40
16Ohne dich 4:10

Besetzung

Jens Böttcher (Voc, Git)
Karsten Deutschmann (B, Ziehharmonika, Geige, Klavier, Git)
Henry Sperling (Dr, Perc)

Gäste:
Anne Maren Falk (Cello)
Alexander Wladikas (Dr <10>, Back Voc <10>)
Mathias Bernhold (B <10>)
Gerd-Ekken Gerdes (Voc <9>)
Bayless Conley (Mundharmonika <6>)
Sarah Brendel (Voc <7>)
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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger