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Reviews

Kraan

Wiederhören


Info

Musikrichtung: Krautiger Jazz-Rock

VÖ: 01.08.2005 (1977)

(Revisted / InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 60:46

Internet:

http://www.kraan.de

Das Cover sieht einfach anders aus - anders als alle Kraan-Alben bislang. Ein sachlicher weißer Background - davor ein Real-Foto der Band. Bis 1977 erschienen Kraan eingehüllt in Gemälde von Gitarrist Peter Wolbrandt, die von Farbe nur so überflossen, träumerisch verspielt waren und so ganz die psychedelische Atmosphäre der 70er Jahre atmeten. Aber die 70er kommen an ihr Ende. Die „sachlichen“ 80er ziehen am Horizont auf.

Und nicht nur das Cover bringt Neues. Mit dem Wechsel von Saxophonist Alto Pappert zu Keyboarder Ingo Bischof findet der erste Wechsel in den Reihen der Kraaniche statt. Privat gibt man das Leben in der Musikerkommune auf dem Gut Wintrup endgültig auf. Und man wechselt von dem etwas spontan arbeitenden Dierks-Studio in die professionelleren Rüssl-Studios in Hamburg.

So ist der Titel des Albums durchaus programmatisch gemeint. Die alten Kraan sind Geschichte, aber es gibt ein Wiederhören - und das lohnt sich.

Peter Wolbrandts Gitarre und der pumpende, häufig im Vordergrund stehende Bass von Hellmut Hattler garantieren Kontinuität und tragen wichtige Trademarks der „alten“ Kraan in die neue Zeit. Weiterhin wird krautig zwischen Jazz und Rock fusioniert. Insgesamt bietet das Quartett aber tatsächlich ein runderneuertes Bild. Der Jam-Charakter, der bei “Rund um die Uhr“ und dem Titeltrack immer noch deutlich zu spüren ist, war auf den Vorgängeralben wesentlich bestimmender. Die Kompositionen sind nun kompakter und kommen deutlicher auf den Punkt.
Darüber hinaus sind Kraan ruhiger geworden. Derart entspannte Nummern wie “Just one Way“ und insbesondere “Silky Way“ (Nomen est Omen!) sind neu im Programm. Natürlich darf Hattler seinen Bass weiterhin immer wieder heftig blubbern lassen, was er bei dem funkigen “Lets take a Ride“ besonders ausgiebig tut.

Auch wer sich bereits die erste CD-Edition aus dem Hause „45“ ins Regal gestellt hat, sollte jetzt noch einmal zugreifen. Zum einen schlägt das schicke Digipack mit Booklet und Linernotes von Matthias Mineur die „45“er-Edition um Längen. Zum anderen hat das InsideOut Unterlabel Revisted als Bonus einen zwanzigminütigen Live-Track aufgestockt, der alleine die Anschaffung lohnt. Es handelt sich um eine damals noch unbetitelte Vorform von “Wiederhören“, die am 1. Oktober 1976 live in Fellbach mitgeschnitten wurde. Es handelt sich um eine Aufnahme direkt vom Mischpult. Kein(!) Live-Album von Kraan macht so deutlich verstehbar, warum Kraan den Ruf hatten, eine der besten Live-Bands Deutshclands zu sein.
Hattlers Entertainer-Funktion am Bass, seine Kommunikation mit dem Publikum und dem Rest der Band sind auf einzigartige Weise einfangen. Das kommt schon an die „Duelle“ zwischen Blackmore, Gillan und Lord auf der Made in Japan heran.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Just one Way 3:49
2Vollgas ahoi 6:07
3Silky Way 3:58
4Rendezvous in Blue 5:56
5Let's take a Ride 5:24
6Rund um die Uhr 3:31
7Yaqui Yaqua 5:19
8Wiederhören 7:13
9Ein Wiederhören mit einem Bass Solo19:28

Besetzung

Peter Wolbrandt (Git, Voc)
Jan Fride (Dr)
Hellmut Hattler (B)
Ingo Bischo (Keys)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger