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Cryptic Vision

Live at RosFest 2005

Info Musikrichtung: Prog Rock VÖ: (ProgRock / Just for Kicks) Gesamtspielzeit: 72:55 Internet: http://www.crypticvision.net

Das Wort „Kryptisch“ bezeichnet eigentlich etwas schwer Verstehbares mit verborgenem Sinn. Welche Vision die Jungs von Cryptic Vision antreibt, ist allerdings mehr als offensichtlich. Genesis, Yes, Kansas und ähnliche Kaliber fallen einem gleich beim ersten Longtrack ein. Kansas ist dabei sicherlich die relativ “unbekannteste“ Band. Aber für Cryptic Vision mindestens genauso bedeutend, wie die beiden anderen Giganten. Denn im Vergleich mit den Progressiv-Giganten legen die Amis dann doch immer wieder eine deutliche Schippe mehr Kohlen in den Ofen. Die Genre-Bezeichnung „Prog-Rock“ ist hier wörtlich zu nehmen. Gelegentlich kann man sogar von Hard Rock sprechen.

Dass die Band über entsprechende Vergleiche mit Genregrößen nicht böse ist, macht sie mit dem den Auftritt beim RosFest 2005 beschließenden “Progledy“ deutlich. Das Stück ist nichts anderes als ein Prog-Medley bestehend aus Stücken von Spock’s Beard, Yes, Kansas, Dream Theater, Genesis und ELP. Dass ein Großteil der Besucher nach dem Konzert Textzeilen wie „Turn it on again“ oder “Your’s is no Disgrace“ vor sich hin gesummt haben wird, statt Zeilen, die von Cryptic Vision selber stammen, dürfte nicht zuletzt daran gelegen haben, dass nur wenige die Band zuvor zu Ohr bekommen hatten. Der Auftritt am 1. Mai 2005 war erst der Dritte in der Bandgeschichte. Das merkt man der Aufnahme nun wahrlich nicht an.

Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ein Heraustreten aus dem Schatten der großen Vorbilder wäre Cryptic Vision nicht nur zu wünschen, es wäre eindeutig verdient. Aber warum so etwas im Musikgeschäft passiert, oder nicht passiert, das ist nun tatsächlich „kryptisch“.

Norbert von Fransecky