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Benedictum

Uncreation

Info Musikrichtung: Power Metal VÖ: 27.01.2006 (Locomotive Music / Soulfood) Gesamtspielzeit: 53:31

In der Regel schätze ich die Kollegen vom ROCK HARD und der ECLIPSED sehr. Aber im Falle Benedictum hat man da doch sehr aus der Promo-Info abgeschrieben. Allein die Tatsache, dass die Süd-Kalifornier mit “Mob rules“ und “Heaven and Hell“ gleich zwei Sabbath-Songs aus der entsprechenden Ära covern, macht aus Veronica Freemann noch keinen „weiblichen Dio“ (Kühnemund, Rock Hard 225). Thorsten Pöttger erwähnt mit Angela Gossow von Arch Enemy immerhin eine zweite Frau, die ähnlich un-weiblich klingt wie Freeman. Und zwischen Dio und Gossow findet sich dann auch irgendwo die Wahrheit. Aber die Spanne zwischen den beiden Bands und Stimmen ist so groß, dass ein Act, der dazwischen angesiedelt ist, nicht unbedingt viel mit einem der beiden Extreme zu tun haben muss. Hängen wir uns noch einmal an Pöttger, dessen abschließender Einschätzung, dass “hier eher Priest und die frühen Savatage das Sagen haben“ (Eclipsed 80), vor allem in der zweiten Hälfte vollends zuzustimmen ist.

Und so ändere ich die stilistische Einordnung des Promoblattes auch schnell von Hard Rock zu Power Metal. Da ist das Benedictum-Material, das wesentlich aggressiver rüber kommt als klassischer Hard Rock, erheblich besser aufgehoben.

Und nun bedanke ich mich noch schnell bei meinen beiden zitierten Kollegen. Ohne ihre (falsche) Parallelisierung hätte ich den San Diego-Fünfer mit dem Gedanken “mal wieder ’ne neue Power Metal-Truppe“ an mir vorüber segeln lassen. Mit dem Dio-Vergleich haben sie mich neugierig gemacht und eine Mail an Locomotive Music bescherte mir eine der geilsten Power Metal-Scheibletten der letzten Jahre, die mir mindestens so viel Spaß gemacht hat, wie die genialen Debüt-Alben von Mercenary, Force of Evil und Messiah’s Kiss.

Norbert von Fransecky