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Adam Green

Jacket full of Danger

Info Musikrichtung: Las Vegas / Country-Pop VÖ: 10.03.2006 (Sanctuary / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 30:32

Es ist gemein so anzufangen. Aber das dümmliche “I love Drugs“ lädt einfach dazu ein. Adam Green, hoch gelobt, hoch dotiert, hoch platziert kommt mir mit dieser Scheibe zum ersten Mal akustisch unter die Ohren. Und ich sehe ständig Harald Juhnke vor mir, einen abgehalfterten TV-, oder Las Vegas-Star, der ein Unterhaltungsprogramm für ein Massenpublikum abzieht und sich dabei schamlos an den unterschiedlichsten Stilen vergreift ohne einen wirklich zu beherrschen, außer der schmalzigen Schnulze.

Green beginnt mit Hochglanz-Pop, Country-Einschlag und reichlich Streichern. Die passen noch am besten zu seiner Schmalzstimme. Es folgt ein Rock’n’Roll - ebenfalls mit Streichern zugekleistert und mit einer wenig authentischen Stimme. “Vultures“ ist einfach nur noch eine grauenhafte Schnulze wieder mal mit leichtem Country-Einschlag. Wenn ich den Text von “Novotel“ richtig höre, ist das ein Arbeitersong. Das passt ja super! Der Typ wirkt natürlich genau wie ein Working Class Hero.

Lassen wir das Lästern! Im Weiteren versucht es Green noch mit einem Doors-Einschlag, beeindruckt zumindest stellenweise mit einem mächtig stampfenden Rocker (“White Women“), neben “Nat King Cole“ (Rock’n’Roll meets the Doors in Vegas) das Highlight der Scheibe.

Immer wieder aber stört vor allem die Stimme, der jedes Charisma fehlt und der es so gut wie nie gelingt, das an Gefühl, Kraft oder Esprit einzubringen, was das jeweilige Stück nötig hätte.

Antesten sollten das Album nur diejenigen, die Neil Diamond auch jenseits seiner Hits mögen.

Norbert von Fransecky