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Nuclear Warfare

War is unleashed

Info Musikrichtung: Thrash Metal VÖ: (Nuclear Warfare / Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 32:36 Internet: http://www.nuclearwarfare.de

Nuclear Warfare sind Thrash Metal der alten deutschen Schule und haben sicher das eine oder andere Sodom-Album im Schrank stehen. Wer auf so ’n Kram steht, MUSS hier zuschlagen. Besser und glaubwürdiger ist der Sound selbst von seinen Erfindern nur selten präsentiert worden. Dass der Klang erkennbar nicht in einem High End Studio mit fünfstelligem Produktionsetat zusammengebastelt wurde, trägt noch zu den hohen Sympathiewerten bei, die die Süddeutschen mit ihrem kompletten Erscheinungsbild einfahren.

Für musikalische Abwechslung ist gesorgt. Nach dem Highspeed-Start wird es düster und kompakt. Es folgt eine ruhigere Midtempo-Walze, bevor das Gaspedal wieder voll durch getreten wird. Im Vordergrund stehen - wie es sich gehört - die alles zer-thrashenden Gitarren und die Vocals, die ein wenig, bei den ruhigeren Stücken stärker, angegrowlt sind und in den ruhigeren Momente vorsichtige Death Metal-Atmosphäre verbreiten.

Die CD kommt äußerst professionell mit Cleartray, achtseitigem Booklet und sämtlichen Texten in lesbarem(!) Layout. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze sehr martialisch. Die Band posiert mit Tarnhosen und schwarz gefärbten Gesichtern wie eine Marines-Einheit. Auf dem Cover kommen Dir waffenstarrende Zombies entgegen. Klar, Krieg und Metzelei passen zu dieser Art von Musik. In den Texten wird aber deutlich gesagt, was man vom organisierten Massenmord hält. Damit befindet sich das Quintett wiederum sauber in der Nachfolge von 80er Jahre Bands, wie z.B. Megadeth, die die Kriegsthematik ja auch sehr kritisch angegangen waren.

Es sind dann zusätzlich die Kleinigkeiten am Rande, die zeigen, dass hier eine Band mit Herzblut und Begeisterung bei der Sache ist. Unter dem Seitensteg des Cleartrays tummeln sich doch tatsächlich drei kleine Plastiksoldaten. (Auch eine Form das alte Kinderspielzeug zu entsorgen.)

Lange keine so sympathische CD mehr in den Händen gehalten. An dem Ding stimmt einfach alles.

Norbert von Fransecky