Reviews

Strangefish

Fortune Telling

Info Musikrichtung: Progrock VÖ: 2005 (just for kicks) Gesamtspielzeit: 64:55 Internet: http://www.strangefish.co.uk

Die britische Progrock-Band Strangefish hat nach ihrem Debüt Full Scale nun ihren zweiten Silberling vorgelegt: Fortune Telling. Es handelt sich um ein Konzeptalbum; erzählt wird die Geschichte eines Lottogewinners auf der Suche nach seinem persönlichen Glück. Neben den Lyrics wird im ansprechend gestalteten, aber schlichten Booklet die Geschichte weiter kommentiert. Als Zugabe gibt es im Booklet übrigens noch den Fortune Teller Fisch, eine Art Orakel für die Hand (nette Idee).

Musikalisch erinnert die Musik dieser CD an Yes der 90er Jahre (z.B. “Talk“), auch der Gesang von Steve Taylor kommt dem von Yes-Frontmann Ian Anderson vor allem in den melodischen Refrains manchmal sehr nahe. Richtige Höhepunkte sind auf der CD kaum zu finden, dafür aber auch keine Stücke, die mehr oder weniger total in die Hose gegangen sind. Als Anspieltipps seien hier trotzdem “Have you seen the light?“ und „Ignorance of bliss“ genannt. Die Stimme von Steve Taylor überzeugt sowohl in melodischen als auch rockigen Passagen. Die Stücke sind insgesamt sehr keyboardlastig, rockige Gitarrenklänge sind eher selten zu finden und müssen sich allzu oft den dominierenden Tasten unterordnen, also mehr “Progpop” als Progrock.

Ansonsten ist die CD eine runde Sache, die vor allem nach mehrmaligem Hören Spaß macht. Etwas weniger Keyboards und mehr Gitarre sowie etwas mehr Experimentierfreudigkeit hätten der Scheibe gut getan. Gitarrist Bob, als einziger Mitstreiter ohne Nachname in der Bandbesetzung, hat wohl auch sonst keine Lobby in der Band. Alles in allem keine musikalische Offenbarung, aber für den einen oder anderen durchaus lohnend.

Jürgen Weber