Reviews
Gone to Kentucky
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 07.02.2006 (AGR Television Records / UMIS) Gesamtspielzeit: 43:03 Internet: http://www.agr-music.com |
Ein neuer Stern leuchtet am Country-Himmel und zwar so strahlend, dass man ihn kaum übersehen bzw. in diesem Fall treffender ausgedrückt, kaum überhören kann. Genevieve Spalding heißt diese junge, vielversprechende Newcomerin aus Australien, die mit ihrer Debütscheibe Gone to Kentucky ein echtes Klasse-Album vorlegt.
Im Einzelnen:
Der gleichnamige Opener sprüht nur so vor Spielfreude und hat mit munterer Fiddle und knackigen Twang-Gitarren alles an Bord, was ein temperamentvoller Country Song eben so braucht.
"What makes a woman" legt dann sogar noch einen obendrauf. Recht flott beginnt dieser Song um dann zum Refrain hin überraschend in einen supergroovigen 3/4-Takt zu wechseln. Sehr ausdrucksstarker Gesang von Genevieve und tolle Background-Vocals drücken diesem Song den Stempel "hochgradig wertvoll" auf!
Auch "Troublemaker" geht mit seinem stampfenden Rhythmus sofort in Mark und Bein über und entfacht dabei einfach richtig gute Laune. Mit Dobro, Fiddle und Gitarrenklängen ist dieser Song sehr akustisch gehalten und würde von der Art her auch den Dixie Chicks gut zu Gesicht stehen.
Schon jetzt merkt man, dass sich auf dieser CD wirklich außergewöhnlich gute Songs befinden, die sich sehr positiv vom oftmals einheitlichen Mainstream-Sound abheben.
Auch die ruhigen Töne kommen auf dem Album nicht zu kurz, ganz im Gegenteil. Bei "If he only knew" (ein erstklassiger, emotionsgeladener Duettsong mit Michael Peterson, der hier auch als Songschreiber tätig war) oder "Last time for everything" wird mit Gefühlen nicht gespart. Mit leisen Pianoklängen und weinender Steel-Guitar treffen diese Nummern mitten ins Herz und wenn man jetzt nicht in seinen eigenen Tränen ertrunken ist, dann kann man nun wieder einen powergeladenen Country Knaller vom allerfeinsten genießen.
"Go, if you’re going" nennt sich dieser Song, der kraftvoll durch die Boxen schießt. Schön, dass hier viel Power rüberkommt ohne dabei in aggressiver Spielweise oder überlautem Gitarrensound zu ersticken!
Aus dem Rahmen fällt allerdings Titel Nr. 7 "Dreamers do", der sich durch Einsatz eines aufdringlichen Saxophons nicht in das runde Gesamtbild dieser hervorragenden Scheibe einreihen lässt.
Doch das ist schnell vergessen wenn man den darauf folgenden Song "Underappreciated" zu hören bekommt. Mit fettem E-Gitarrensound geht’s hier fast schon in Richtung Country-Rock ab.
Fazit:
Insgesamt eine absolut überzeugende Debütscheibe die alles mit sich bringt, was gut gemachte, zeitgemäße Country Musik braucht. Interessante Songs mit dem ein oder anderen Überraschungseffekt, schöne Instrumentierung und natürliche eine richtig großartige, ausdrucksstarke Country-Stimme!
Viele namhafte Songwriter wie z.B. Michael Peterson, Robert Ellis Orrall, Curtis Wright oder Deborah Allen tummeln sich mit ihren Werken in der Songliste dieser viel versprechenden Scheibe.
Schon beim ersten Hören werden Country-Puristen zu Begeisterungsstürmen hingerissen und spätestens beim zweiten Durchlauf der CD kann ein echter Country-Fan ohne diese Scheibe nicht mehr existieren.
Sorry, aber einen Punktabzug gibt’s dann doch noch für den Fremdkörper Saxophon in Track 7, sonst findet man aber überhaupt nix zu meckern auf diesem Klasse-Album!
FrankH
Trackliste
1 | Gone to Kentucky | 3:13 |
2 | What makes a woman | 4:15 |
3 | Troublemaker | 3:08 |
4 | If he only knew | 3:24 |
5 | Go, if you’re going | 2:45 |
6 | Last time for everything | 4:08 |
7 | Dreamers do | 3:41 |
8 | Underappreciated | 3:52 |
9 | I like who I am with you | 3:48 |
10 | In god’s hands | 3:38 |
11 | The great unknown | 3:51 |
12 | I’ve seen you in my dreams | 3:20 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |