····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rebel, J.-F. (L’Assemblée des honnestes curieux)

Sonaten für Violinen und basso continuo


Info

Musikrichtung: Barocke Kammermusik

VÖ: 01.02.2006

Zig Zag Territories / Note 1
CD (AD 2005) / Best. Nr. ZZT 051102


Gesamtspielzeit: 59:51

AUSGEFEILT

Berühmt ist Jean-Ferry Rebel (1666-1747) heute vor allem für seine Orchestersuite Les Elements aus dem Jahr 1737/38. Die eröffnende „Chaosmusik“ klingt mit ihren clusterartigen Akkorden wie eine Vorahnung der Musik nach 1945. Erstaunlich, zumal für einen Franzosen, ist die harmonische und dynamische Energie, die hier entfesselt wird. Derartige „Exzesse“ wird man bei den zu dieser Zeit in Frankreich immer noch verschrienen (und heimlich bewunderten) Italienern nicht finden.

Die Formation L’Assemblée des honnestes curieux widmet sich auf dieser Aufnahme dem kammermusikalischen Schaffen des innovationsfreudigen Franzosen. Als Violinist wusste Rebel, die italienische Virtuosität mit der verhalteneren französischen Musiksprache zu verbinden, ohne in dekorative Oberflächlichkeit abzugleiten. So wird das exquisite Trauer-Motiv, das das Tombeau de Monsieur de Lully leitmotivisch durchzieht, mit krafvoll bewegten Abschnitten kontrastiert: ein ergreifender Klagegesang wechselt mit eruptiven Ausbrüchen, in denen wohl auch die Erleichterung angesichts der Befreiung vom übermächtigen Lehrer und Vorbild zum Ausdruck kommt.
Die alle Klangschattierungen des Sopran- wie des Bassinstrumentariums auskostende Gestaltung des Ensembles, verhilft der Musik nicht nur hier zu größter Lebendigkeit. Die spritzigen Koloraturen der beiden Violinen z. B. im Viste der 5. Sonate (aus einer Sammlung von 1713) finden in der dunkel grundierten und dicht Begleitung ein optimales Gegengewicht. Dazu kommt eine ausgefeilte, Weiträumigkeit suggerierende Dynamik und Abstufung der Tempi. Auch durch die zahlreichen konzertierenden Abschnitte und die volle Akustik entsteht der Eindruck eines weit größeren Ensembles. Die große Flexibilität, mit der sich die Musiker/innen der einfallsreichen Vorlagen annehmen, verleiht den kurzen Sätze ein höchst individuelles und ansprechendes Eigenleben. Das ist kompositorisch und interpretatorisch alles andere alles kammermusikalische Konfektion von der Stange!



Georg Henkel

Besetzung

Violine: Amandine Beyer

L’Assemblée des honnestes curieux:
Violine: Alba Rocca
Gambe: Baldomero Barciela
Theorbe: Ronaldo Lopes
Cembalo: Chiao-Pin Kuo
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger