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Reviews

The Tangent

A Place in the Queue (Special Edition)


Info

Musikrichtung: Prog

VÖ: 03.02.2006

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 126:19

Internet:

http://www.thetangent.org

Toll, dass Roine Stolt bei The Tangent ausgestiegen ist! Das ist nicht böse gemeint. Aber es hat uns bereits das geniale Stolt-Solo-Doppelalbum Wall Street Voodoo beschert und es scheint auch dem ehemaligen Flower Kings-Seitenprojekt eine Frischzellenkur verpasst zu haben. So leichtfüßig, lebendig und kraftvoll war die Band bislang noch nicht zu hören. Die kompositorischen Durchhänger des Vorgängers sind völlig vergessen. Das Niveau des Debüts wurde wieder erreicht. Grandios!

Wie üblich ist es schwierig die Faszination und den Zauber von 20-Minuten-Epen, die von Phantasie und Spielwitz nur so strotzen, in spröde Worte zu fassen. Exemplarisch lassen wir einmal das erste Stück Revue passieren.
Die Spannweite dessen, was The Tangent bieten, machen sie bereits in den ersten Minuten deutlich. Der ruhige folkige Beginn wird von explodierenden 70er Jahre Orgeln abgelöst, die wir auf diesem Album recht häufig hören werden. Di danach einsetzende klare Stimme erinnert an Neal Morse. Das Umfeld ist aber rockiger. Im Zentrum der Komposition erleben wir wieder ruhige Klänge, dieses Mal zwischen Folk und Klassik angesiedelt und von einer Klarinette verziert. Gegen Ende des Stückes wird das noch einmal zu hören sein. Erst einmal folgt aber wieder ein lebendigerer Part. Die Tasten sind diesmal allerdings mehr Piano als Orgel. Wenn dann ruhiger Gesang einsetzt, könnte auch ein Frank Sinatra am Werk sein. The Tangent gelingt die Abgrenzung zum Kitsch dabei so gut, wie dem Hollywood-Star nur in seinen allerbesten Tagen. Am Ende steht eine Art hymnischer Siegesgesang, wie ihn auch Neal Morse nicht pathetischer hinbekommt.

Ich kann nicht die gesamten 80 Minuten (bzw. 126 Minuten bei der Special Edition) in dieser Ausführlichkeit darstellen.
Es folgen Stücke, die sich stark im Easy listening Jazz a la Mezzoforte oder Fritz Brause bewegen. Aber auch traditionellerer Jazz und Sounds, die an Paul Wellers späte Jam-Jahre oder seine Zeit mit dem Style Council erinnern, kommen zum Zug. Erinnerungen an Kansas kommen auf. Querflöten kommen zum Einsatz ohne an Jethro Tull zu erinnern.

Die Bonus Disc (47:18) der Special Edition setzt noch einmal ganz eigene Akzente - unter anderem mir den weiblichen Vocals von “Promises were made“ oder den Ambient-Sounds der beiden letzten Stücke.

Die 19 Punkte gelten sowohl für die reguläre (79:01), wie für die Special Edition (126:19).



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 In Earnest (20:03)
2 Lost in London (8:08)
3 DIY Surgery (2:16)
4 GPS Culture (10:07)
5 Follow your Leaders (9:21)
6 The Sun in my Eyes (3:449
7 A Place in the Queue (25:19)

Bonus Disc
Part One: Other Songs recorded at the same Time as the Main CD
1 Promises were made (7:26)
2 The first Day at School (Demo) (5:30)
3 Forsaken Cathedrals (4:54)
Part Two: Alternative Version
4 The Sun in my Eyes (Extended Version) (9:12)
Part Three: Instrumental Ambience
5 Grooving on Mars (Live, Karlsruhe 2005) (6:15)
6 Kartoffelsalat im Unterseeboot (13:37)

Besetzung

Sam Baine (Keys, Voc)
Guy Manning (Akustik-Git, Mandoline, Voc)
Jonas Reingold (B)
Andy Tillson (Keys, Voc)
Theo Travis (Sax)
Krister Jonsson (E-Git)
Jaime Salazar (Dr)

Gast:
Dan Watts (E-Git)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger