Reviews

Manntis

Sleep in your Grave

Info Musikrichtung: Hardcore VÖ: 17.10.2005 (Century Media) Gesamtspielzeit: 28:42 Internet: http://www.manntis.com

Manntis sind eine Medaille mit zwei Seiten - und die Begeisterung fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem von welcher Seite aus man sie betrachtet. Zum einen sind Manntis Hardcore, was nicht zuletzt durch Brüllwürfel Jake Sirokman repräsentiert wird. Zum anderen ist da das Gitarrendoppel Adair Cobley und Jeremy Swanson, das den südkalifornischen Debütanten eine mächtige Metal-Kante verpasst. Ihre treibende Gitarrenarbeit ist das große Plus von Sleep in your Grave und holt Manntis aus der häufigen Eindimensionalität des klassischen Hardcores, dessen pure Aggressivität lange ausgereizt ist, heraus.

In der Endabrechnung bedeutet das, dass sich Manntis durchaus interessant anhören, wenn man sie von Hardcore-Seite aus angeht. Wer sich allerdings in die Metal-Gitarren verliebt, wird sich ein ums andere Mal daran stören, dass der sich immer wieder überschreiende Sänger die Power der Musik eher kaputt brüllt, als dass er sie unterstützt. Mehr als einmal wirkt das Gegröle auch massiv aufgesetzt.

Letzteres kommt besonderes dann zum Tragen, wenn die Band versucht ruhigere Phasen zu gestalten (“Reflection's of you“). Da werden sämtliche Emotionen durch den Sänger sofort wieder ins Gleichförmige gebrüllt. Ausnahme: Das abschließende “The Ends where it begins” beim dem Sirokman nur von der akustischen Gitarre begleitet beweisen darf, dass er auch singen kann. Sollte der Titel des Stückes eine Anspielung auf den nächsten Longplayer sein, besteht durchaus Grund zur Hoffnung - auch wenn der Beweis noch aussteht, dass Sirokman auch bei den Power Tracks die Gitarren adäquat unterstützen kann.

Norbert von Fransecky