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The Wilkinsons

Highway

Info Musikrichtung: Country / New Country VÖ: 24.01.2006 (AGR / Universal) Gesamtspielzeit: 46:56 Internet: http://www.wilkinsonsonline.com

Mit seinem neuen Album Highway steht das kanadische Country-Trio The Wilkinsons nun auch in Deutschland in den Regalen. Am 27. Januar veröffentlichten AGR Television Records das neue Werk der erfolgreichen Familienformation (das Trio besteht aus Vater Steve Wilkinson, Tochter Amanda und Sohn Tyler), die seit ihrem Debütalbum Nothing but love vor gut sieben Jahren tüchtig in der New Country-Szene mitmischt.
Besonders in ihrer kanadischen Heimat heimsten die Drei seitdem zahlreiche Award-Auszeichnungen ein, zudem stehen bereits zwei Nominierungen bei den Grammy-Awards zu Buche.

Im Einzelnen:

Auch ihr aktuelles Album Highway wird die Freunde moderner New Country Musik besonders ansprechen. Die Produktion besteht aus einem ausgewogenen Mix aus knackigen New Country Titeln wie beim kraftvollen Opener "Little Girl", ein paar Mainstream Country-Pop Songs wie etwa "Human" oder "You want me", aber auch vielen traditionell geprägten New Country Titeln.
Am Sound der neuen Produktion gibt es nichts zu mäkeln, die flotten, modernen Uptempo-Songs kommen mit dem nötigen Pepp und Druck rüber, die traditionelleren Titel glänzen immer wieder mit filigran eingespielten Akustik-Instrumenten wie z.B. Mandoline, Fiddle oder besonders auch den starken Dobro-Einlagen. Namen wie John Willis oder Dan Dugmore, die man unter den Studiomusiker finden kann, sprechen für sich und stehen für höchste Qualität.

In gesanglicher Hinsicht weiß Amanda Wilkinson, die überwiegend den Hauptgesang übernimmt, durchaus zu überzeugen. Ihre Gesangsstimme strahlt genügend Kraft aus, um auch druckvolle Songs mit der nötigen Power rüberzubringen. Bei den ruhigeren Titeln des Albums zeigt sie sich von ihrer einfühlsamen Seite und stellt ihr Können dabei erneut unter Beweis.
Auch Vater Steve kommt bei zwei Titeln als überzeugender Leadsänger zum Zug, sein Sohn Tyler steuert bei "Human" den Hauptgesang bei, dessen Stimme klingt allerdings etwas zu gewöhnlich und kann mit denen seiner Familienmitglieder nicht so recht mithalten.

Zu den stärksten Songs des Albums zählt "Leaving Song", eine feine und zurückhaltend instrumentierte Ballade, die mit tollen Dobro-Klängen ausgeschmückt ist und gesanglich sehr emotional dargeboten wird.
Auch der locker-flockige, moderne New Country Song "L.A." geht flüssig ins Ohr, der kräftige New Country Sound wird von spielfreudigen Banjoklängen und mit dynamischem Harmonika-Spiel verfeinert.

Das Sahnestück wartet mit "One Blue Day" auf den Zuhörer. Eine leicht jazzige Country-Ballade, die coole Barroom-Stimmung ausstrahlt. Feines Piano-Spiel, erdiger Dobro-Sound und traurig-düster klingende Fiddle-Passagen erzeugen ein tolles Klangbild, das nur noch vom ausdrucksstarken, powergeladenen Leadgesang von Amanda getoppt wird. Eine tolle Nummer, die durch ihren eigenständigen Sound besonders im Gedächtnis hängen bleibt.

Der ruhige, traditionelle Titelsong "Highway" wird von Steve gesungen, der Track glänzt mit besonders feinem, bodenständigen und überwiegend akustisch gehaltenen Arrangement und starkem Songwriting.
In gleicher Weise beendet Steve mit dem Schlusstitel "Grains of Sand" dieses Album, das mit gut 50 Minuten Gesamtspielzeit eine erfreuliche Menge an Musik zu bieten hat, bei der das Trio auch in Sachen Songwriting bei so gut wie allen Titeln die Hand im Spiel hat.

Fazit:

Mit Highway werden die Wilkinsons wohl auch weiterhin auf der Erfolgsspur unterwegs sein, ihre CD bietet zeitgemäße, charttaugliche New Country Musik, die vom Sound her in tadelloser Qualität und mit hervorragenden Studiomusikern produziert wurde.
Vor allem bei den traditionell beeinflussten Titeln können sich die Wilkinsons von ihrer stärksten Seite präsentieren, da lässt sich einiges an Leckerbissen finden. Im Vergleich dazu können einzelne Tracks im poppigen Mainstream-Sound zwar nicht ganz dagegenhalten, denn da fehlt es einfach etwas an Individualität um sich von der Masse abzuheben, doch diese Momente sind auf dem Album zum Glück klar in der Minderheit und man kann sie angesichts von insgesamt 14 Titeln auch schnell verschmerzen.
Besonders hervorheben darf man durchaus noch den ausdrucksstarken Leadgesang von Amanda Wilkinson, die durchweg einen hervorragenden Eindruck hinterlässt.
Damit ist dieses Album der Wilkinsons erneut ein guter Tipp für die Fangemeinde der New Country Musik und beschert dem Trio sicher wieder einige Nominierungen bei den diversen Award-Verleihungen.

GeraldH