Reviews

Mucc

Houyoku

Info Musikrichtung: Rock / Metal VÖ: 27.01.2006 (Gan-Shin / Universal) Gesamtspielzeit: 63:51 Internet: http://www.gan-shin.de

MUCCs erstes in Deutschland veröffentlichtes Album Kuchiki No Tou heimste zurecht Höchstwertungen in der Fachpresse ein.
Etwa 3 Monate nach der Veröffentlichung dieses Albums, sorgt das Label Gan-Shin bereits für Nachschub. Houyoku heißt MUCCs neues Album, welches in Japan am 23.11.2005 erschien und nun auch offiziell in Deutschland released wird, natürlich wie von Gan-Shin gewohnt mit deutscher Übersetzung des Booklets.

Die vier jungen Herren aus der Nähe von Tokyo klingen weniger westlich als die meisten ihrer Kollegen. So werden oftmals typisch japanische Gesangslinien mit modernem Rock kombiniert. Diese Mischung aus Tradition und Moderne ist es dann über weite Strecken auch das, was Houyoku auszeichnet, denn dem exotischen Charme des Albums kann man sich kaum entziehen.

Die ungestümen Metaleinflüsse der Band sind auf Houyoku etwas in den Hintergrund geraten, vielmehr überraschen MUCC mit feinen Melodien, durchdachten Kompositionen und komplexen Arrangements, sogar vor der Verwendung einer Mundharmonika(!) wird hier nicht zurückgeschreckt. Bei "Ame No Orchestra" kommen schließlich auch Streicher zum Einsatz. Trotzdem driftet das ganze nicht in poppige Gefilde ab, Freunde rockiger Gitarren werden von MUCC nach wie vor gut bedient.

Man darf ohne weiteres behaupten, dass Houyoku wahrscheinlich MUCCs bisher bestes, weil ausgereiftestes Album ist. Houyoku ist melodiöser, experimentierfreudiger und abwechslungsreicher als es MUCCs bisherige Alben waren. Die düster-melancholische Grundstimmung sowie poetische Lyrics und die facettenreiche Stimme von Sänger Tatsuro machen Houyoku zu einem durchweg empfehlenswerten Hörerlebnis. Mit dieser Scheibe erklimmen MUCC entgültig den Thron des J-Rock, Houyoku ist ein brilliantes Album!

Fans wird es freuen, dass Gan-Shin neben der normalen CD auch eine limitierte Auflage des Albums mit zwei Bonustracks auf den Markt bringt.

Alexander Koschny