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Mozart, W.A. (Haydn Trio Eisenstadt)

Klaviertrios

Info Musikrichtung: Wiener Klassik VÖ: 15.12.2005 Capriccio / Delta Music (2 SACD hybrid, DDD (AD: 2005) / Best.nr. 71 065) Gesamtspielzeit: 125:22 Internet: Haydn Trio Eisenstadt Capriccio

Verglichen mit den Streich- und Klavierquartetten finden Mozarts Trios für Klavier, Violine und Cello eher weniger Beachtung. Dies vielleicht deshalb, weil ihnen weiterhin der Ruch anhaftet, zum bloßen Privatvergnügen im Freundeskreis komponierte Musik zu sein. Enstanden in den 1780er Jahren zeigen sie Mozart jedoch auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und bestechen durch einen vielfältig verwobenen Satz, der jedoch nie dem charmanten Eindruck entgegen steht.

Letzteren betont das Haydn Trio Eisenstadt in seiner Gesamteinspielung. Es musiziert durchweg mit einem sehr sanglichen, runden Ton. Dieser nimmt über weite Strecken durchaus schwelgerischen Charakter an, so dass ein eher romantischer Zugriff zu konstatieren ist. Das ist bei diesen Spätwerken gewiß kein unzutreffender Ansatz, doch hätte man sich in den Ecksätzen manchmal ein keckeres Agieren gewünscht, um auch der spielerisch-humorvollen Seite dieser Stücke und deren quirligher Lebendigkeit Geltung zu verschaffen.
Wer aber als Hörer mehr auf den Wohlklang bedacht ist, wird an der Aufnahme viel Freude haben. Das Zusammanspiel der drei Musiker ist in jahrelanger Zusammenarbeit perfektioniert worden und es ist erstaunlich, wie stark hier aus "einem Geist" heraus gespielt wird. Besonders gefällt dabei die klangliche Ausgewogenheit und Gleichberechtigung der Einzelstimmen. So dominiert ausnahmsweise einmal nicht die von Verena Stourzh kantabel gehandhabte Violine und auch das Klavier drängt sich nicht in den Vordergrund, obwohl Harald Kosik auf einem modernen Flügel spielt. Sein leichter Anschlag kommt ihm hier deutlich zugute. Am Cello überzeugt Hannes Gradwohl vor allem in den komplexen Partien des G-Dur-Trios KV 496 und des B-Dur-Trios KV 502, wobei er immer wieder geschickt zwischen Expressivität und anklingender Melancholie wechselt.

Dem Label Capriccio ist mit dieser auch klanglich runden Doppel-SACD samt dem informativen Booklet ein guter Einstieg ins Mozart-Jahr 2006 mit einem Beitrag gelungen, der auch über das Jubiläum hinaus Geltung beanspruchen darf.

Sven Kerkhoff