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Guru Guru

Live '78

Info Musikrichtung: Fusion/Rock VÖ: 27.09.2024 (1978) (Repertoire Records) Gesamtspielzeit: 74:06 Internet: https://guru-guru.com/ https://www.repertoirerecords.com/ https://www.brooke-lynn-promotion.de/

Zum Album Globetrotter Globetrotter hatte ich mich bereits geäußert, dass man weitestgehend losgelöst vom Krautrock jeder Art war, denn eine stilistische Umstellung hatte sich mehr und mehr etabliert, Fusion, Jazz-Rock, Funk und diverse Einflüsse aus der Weltmusik prägten den Sound von Guru Guru verstärkt.

Ja, und nun präsentierte man dieses weitesgehend im Rahmen dieser Live-Vorstellung Live '78. Aus zehn Konzerten der damaligen Tour hatte man diese Zusammenstellung geschaffen. Als neues Bandmitglied hören wir den Gitarristen Dieter Bornschlegel, der mit engagiertem Einsatz einige hervorragende Vorstellungen gibt. Gleich beim mitreissendem Einstieg mit dem "Transylvania Express" wird sehr gute Fusion geboten, da kann man den druckvoll treibenden Rhythmus mit dem Quäntchen Swing genießen und ebenso ein elektrisierenden Solo von Dieter Bornschlegel, nur Herr Neumeier "beweist" erneut, dass er nicht unbedingt ein guter Sänger ist. So funkt es mit "As Long The Music's Flowing" und Mani bringt mit der Kalimba ein afrikanisches Gefühl mit in den Sound bei "Formentera".

Auch der "Conga Jam" beinhaltet folkloristische Elemente und mit "What's The Matter With The Kids" wird elektrisierender Funk mit einer wuchtig sattten Bass-Basis vorgestellt und ein gute Portion Jazz swingt mit durch Saxer Roland Schaeffer und sein Solo, rein subjektiv betrachtet ist dieser Titel mein liebster der Platte.

Doch natürlich sollte man hinsichtlich einer Live-Einspielung erwarten, dass man der Krautrock-Vergangenheit Tribut zollt, hier eindeutig mit dem Stück von der 1972er "Känguruh", dem "Ooga Booga Spezial", der "Suite" in vier Teilen. Wortfetzen wie "Day-O", "Jambalaya", "Tchibo", "Santa Fu, raus bist Du", "Hey Babereebop" (oder so ähnlich) und ähnliches und rustikales Getrommle unterstreichen das. Klar, und dann noch ein Blick zurück mit der "Elektrolurchmutation", bis dann etwas sonderbar erscheint.

Denn der Track #10, "Medicin Man's Overdose", in drei Abschnitten, wird im Booklet mit einer Spielzeit von 7:46 angegeben. Ein Blick auf die Original-Veröffentlichung, seinerzeit eine Doppel-LP, weist als Gesamtspielzeit 12:13 aus! Lediglich der "Untertitel", gleichnamig, steht mit 7:46 zu Buche, eben als erster Teil der Suite. Doch damit nicht genug! Denn tatsächlich weist Track 10 nur eine Spielzeit von 4:46 auf! Was ist geschehen? Wurde hier "geopfert", um die Veröffentlichung nicht auch als Doppel-CD vorzunehmen??? Dafür einen Punktabzug!

Wolfgang Giese