Reviews
Das Format
Info
Musikrichtung:
Indie Rock / Post-Punk
VÖ: 22.11.2024 (PaulaPaulaPlatten) Gesamtspielzeit: 34:30 Internet: https://linktr.ee/das_format https://paulapaula.bandcamp.com/merch https://bite-it-promotion.de/ |
Mit Das Format stellt sich ein Trio vor, dass sich 2022 im Albert Matong Atelier für Musik in Augsburg gründete. Auch dort war man bereits in Vorläuferbands aktiv.
Laut Pressetext können wir "Post-Punk mit Noisewellen" erwarten. "Wut gegen Traurigkeit. Der Rhythmus gleicht uns aus! Es wird laut und das tut gut". Ja, soweit zur Einleitung und Einstimmung, auf das, was mich nun erwartet.
Nun, ein knarrender brummelnder Bass, dumpfe Drums und eine Gitarre, die klingt, als wäre sie tiefer gestimmt, "Liegen Lernen", Gesang, der wie Sprechen klingt, sehr monoton, unterbrochen von Lauten, die aus dem "Grunz-Metall" stammen könnten. Textlich ganz simpel, heisst es doch auch schließlich: "Die Kunst einfach zu sein und einfach einfach zu bleiben, die Kunst liegen zu bleiben und nicht daran zu leiden, liegen, lernen..." Nun, nicht unbedingt aussagekräftig. Und das bleibt eigentlich durchgehend so. "Du bist 14:30 und ich bin halb drei" (14:30), "Alles tut weh, ich zähl die Muskeln die Knochen, seit Wochen die Tage Du stellst mich in Frage, nur fragst Du mich nie". (Lösung) Nun, wer sich mit den einen oder anderen Aussagen identifizieren kann, mag einen tieferen Sinn entdecken und auch einen Zugang finden, eine Absicht mag wohl dahinter gesteckt haben.
Musikalisch scheint die Musik wohl eher ausdrucksstarke Momente hervorzubringen, so "Wir Wären Nicht Wir" klingt über die kurze Dauern von 1:13 ein wenig nach Motörhead, und auch ein wenig kommen mir Erinnerungen an Anfänge der Neuen Deutschen Welle, wie mit "Lichtmaschine". Monotone Gesangsdarbietungen, die öfter in Richtung Sprechgesang wandern, brachialer Sound, der oft übersteuert ist, ja, sehr wuchtig bläst es oft um die Ohren, doch auch ganz ruhig und locker kann es mal abgehen, mit "14:30" zum Beispiel, das kratzt am Indie Rock vergangener Tage, mitunter oft mit ein wenig Melancholie behaftet.
Der Sound geht letztlich ziemlich direkt ins Blut, ist unkompliziert, manchmal haftet auch ein wenig emotional geprägter Charme an einigen Songs, wie "Unzufrieden", und ich meine, dass eine solche Ausrichtung der Band besser zu Gesicht steht, hier bilden die Einzelelemente der Instrumente und des Gesangs eine gute Einheit, die recht ansprechend kommt. "Ich bin unzufrieden mit meiner Zufriedenheit, wieder mit Nichts über Los, aber traurig sind wir sowieso", und dann noch die "Therapiestunden", in denen ständig wiederholt wird, "Wir brauchen alle viel mehr"....
Nun, interessant ist der Sound allemal, vielleicht hier und da noch ein wenig daran feilen, denn hier und da gibt es noch Nachbesserungs-Potential.
Trackliste
2 Mutter
3 Wir Waeren Nicht Wir
4 Lichtmaschine
5 1430 06 Unzufrieden
7 Therapiestunden
8 PanoramaRestaurant
9 Loesung
Besetzung
Maximillian Stephan (Bass, Gitarre)
Maximilian Wörle (Schlagzeug, Gesang, Percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |