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Reviews

Trio Xenakis

Alliages



Beim Trio Xenakis handelt es sich um drei Perkussionisten, allesamt Absolventen des Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris. Für dieses, ihr erstes Album, Alliages, griff man auf eine umfangreiche Auswahl einiger persönlicher Favoriten zurück.

So können wir uns einstellen auf drei Werke von Steve Reich, eines von Yoshihisa Taira, das "Ritual Trio" von Philippe Hurel, eine Adaption eines Stückes von Pierre Jodlowski sowie ein Stück von Iannis Xenakis, dem Namensgeber des Trios. Perkussion wird in verschiedenen Ausprägungen eingesetzt, neben üblichen Instrumenten auch Marimbas und das Klatschen von Händen, angereichert mit elektronischer Bearbeitung.

Ja, das ist nun etwas ganz Anderes, abseits jeglicher Hörgewohnheiten. Percussion-Ensembles sind darüber hinaus nicht alltäglich, so fallen mir halt spontan Les Percussions de Strasbourg, Nexus aus Kanada, Milford Graves (Duo) und M'Boom von Max Roach im Jazz ein, und hier nun das Trio Xenakis.

Das kann ganz anstrengend sein, zum, Beispiel bei "Marimba Phase" von Steve Reich scheint man hypnotisiert zu werden vom durchgängigen Sound der Marimbas, über die Dauer der etwas über siebzehn Minuten scheint eigentlich, bis auf Nuancen, gar keine Veränderung stattzufinden, absolut minimalistisch. Das "Ritual Trio" von Philippe Hurel ist da schon abwechslungsreicher. Von Iannis Xenakis stammt "Okho", für drei Djembes, diese Bechertrommeln aus Afrika. Auch das ist sehr rhythmisch und bisher am zugänglichsten.

"Trichromie" von Yoshihisa Taira soll die morgendliche Stille des Tempelhofs mit der Kraft der Erde und der Natur, veranschaulicht durch die Anwesenheit von Fellinstrumenten wie der großen Taiko-Trommel am Ende des Werks, veranschaulichen, und ist auch ein für die geneigte Hörerschaft gut nachzuvollziehendes und unterhaltsames Werk. Insgesamt gesehen, stellen diese Werke eine große Herausforderung dar, man sollte sich darauf einlassen und bereit sein, sich hierfür die Zeit zu nehmen, denn schließlich ist es nicht wirklich einfach, sich auf diese ungewöhnliche Musik einzulassen. Doch für den Schluss hat man sich entschlossen, für eine Minute und siebenundvierzig Sekunden ganz natürlich in die Hände zu klatschen, präsentiert wird "Clapping Music" von Steve Reich



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Pierre Jodlowski: 24 Loops, adaption Trio Xenakis (4:37)
2 Steve Reich: Marimba Phase (17:21)
3 Philippe Hurel : Ritual Trio I (5:28)
4 Philippe Hurel : Ritual Trio II (4:01)
5 Philippe Hurel : Ritual Trio III 4:43)
6 Iannis Xenakis: Okho for 3 Djembes (12:48)
7 Steve Reich: Nagoya Marimbas (4:19)
8 Yoshihisa Taira: Trichromie (17:19)
9 Steve Reich: Clapping Music (1:47)

Besetzung

Adélaïde Ferrière (percussions)
Emmanuel Jacquet (percussions)
Rodolphe Théry (percussions)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger