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George Harrison

Living In The Material World

Info Musikrichtung: Pop-Rock VÖ: 15.11.2024(1973) (Dark Horse Records) Gesamtspielzeit: 93:29 Internet: https://www.georgeharrison.com/ https://www.promo-team.de/ https://www.darkhorserecords.com/

Mit Living In The Material World legte George Harrison 1973 sein viertes Studioalbum vor. Es erklomm schon bald die Spitze einiger Charts und auch ein internationaler Hit war an Bord, "Give Me Love (Give Me Peace on Earth)". Dennoch stieß es wohl bei einigen Fachleuten auf Kritik, man mag auch noch heute geteilter Meinung sein, gerade, weil das Album möglicherweise auch an "All Things Must Pass" gemessen wurde.

Doch bis auf Aufnahmen schwimmt Living In The Material World sicher nicht im Fahrwasser des berühmten Vorläufers. Mir erscheint die Musik insgesamt sehr viel dichter und emotional tiefer, auch ist Harrison hier der einzige Gitarrist, und seine so speziell klingenden Beiträge, vor Allem die solistischen Ausprägungen, kommen hier besser zur Geltung, sein typisches Spiel vor Allem bei Verwendung der Slide-Technik. Und das gleich zu Beginn mit diesem hervorragenden Hit "Give Me Love (Give Me Peace on Earth)". Auch fällt mir auf, dass Pianist Nicky Hopkins eine wichtige, eine gar wesentliche Rolle bei der Gestaltung spielt.

Sehr berührend sind die balladesken Stimmungen, gleich als erstes mit dem Song "The Light That Has Lighted the World", und auch Stücke mit Hit-Charakter sind darunter, so halte ich "Don't Let Me Wait Too Long" für einen exzellenten Pop-Song. Der Titelsong ist ein wenig lebhafter und integriert einen gewissen Rockmodus und das Orgelspiel von Gary Wright setzt hier starke Akzente."The Lord Loves the One (That Loves the Lord)“ wiederum atmet eine dezente Atmosphäre mit Anklängen von ein wenig Blues und ein Quäntchen Funk dabei, und dazu das passende Gebläse von Jim Horn und dazu ein feines Gitarrensolo von George. Ja, mit solchen Musikern wie Nicky Hopkins, Gary Wright, Klaus Voormann und Jim Keltner, Ringo Starr, John Barham und Zakir Hussain konnte eigentlich auch gar nichts schiefgehen.

Zum 50.Jubiläum der Original-Veröffentlichung wurde das Album von den Originalbändern neu abgemischt unter der Aufsicht von Dhani und Olivia Harrison, der Mixer war Toningenieur Paul Hicks, die Musik klingt sehr dynamisch und außerordentlich frisch. Dazu wurde noch eine Extra-CD spendiert, hier finden sich zahlreiche Outtakes und Alternativ-Versionen der bekannten Songs, hier sollte man durchaus einmal vergleichen, zum Beispiel der Hit "Give Me Love (Give Me Peace on Earth)" wird hier als Take 18 in einer sehr ansprechenden akustischen Version präsentiert! Von den Original-Sessions gibt es noch einen Song namens "Miss O'Dell", hier scheint es recht lustig im Studio zugegangen sein, denn George lacht zwischendurch immer wieder.

Ferner ist dieser Ausgabe mit zwei CDs in Hardcover-Verpackung noch ein feines Booklet mit reichlich Lesestoff beigefügt, ein kleines Poster dazu, das rundet Alles fein ab. Ja, und George's Botschaft von einst scheint wohl bis heute auf der Welt ungehört geblieben zu sein: "Give me Love, Give me Love, Give me Peace on Earth."

Wolfgang Giese