Reviews
My Covers Volume One
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 25.10.2024 (Poet Man Records) Gesamtspielzeit: 38:59 Internet: http://www.michaeljohnathon.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Seit 2020 habe ich regelmäßig Veröffentlichungen des Musikers aus Lexington, Kentucky rezensiert, bisher sind es fünf an der Zahl, zuletzt war das 2023 mit dem Album Garden Of Silence . Durchweg haben mich alle Produktionen von Michael Johnathon überzeugen können.
So traf ich auf Musik im Geiste Don McLean's, sehr warmherzige und intime Musik, solche, die von Herzen kommt und in das selbige von Hörern kriechen kann, ein Banjo-Tribut-Album, gelegentliche Schlenker in Richtung Americana, auf jeden Fall emotional meist beeindruckend, es gab die eine oder andere Fremdkomposition, die der Musiker stets mit eigenen Vorstellungen ausgefüllt hatte.
Ja, und nun, um gleich daran anzuknüpfen, gibt es mit My Covers Volume One den ersten Teil von Songs, die bis auf eine Ausnahme allesamt Fremdkompositionen sind, lediglich von der CD "Legacy" gibt es einen Remix des Titelsongs, der von Johnathon selbst stammt. Auf seiner Webseite schreibt der Künstler hinsichtlich der Verwendung von Coversongs sinngemäß, dass es eine künstlerisch gefährliche Reise am Rande einer Katastrophe sei, einen Song zu "covern“, insbesondere wenn es jemandes "Hit“ war. Solche Songs seien so tief im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert, dass sie genauso geliebt und verehrt werden, dass man nur zwei Möglichkeiten hat: Entweder man "klone" das Original oder stelle es komplett neu vor. Die letzte Variante wurde, erwartungsgemäß, vorgezogen, so dass Michael jeden Song so behandelte, als hätte er ihn selbst geschrieben.
Zehn Songs beinhaltet My Covers Volume One und ist wahrscheinlich eine Kollektion von Songs bereits veröffentlichter Platten. Mir selbst sind aufgrund der hier vorliegenden Veröffentlichungen nicht alle Songs bekannt, so dass ich mich ganz unbefangen den mir bisher ungekannten Titeln "Satisfaction", "If You Could Read My Mind", "Love Hurts" zuwenden kann.
Die Kollektion startet mit "Blue Moon" von Richard Rodgers und Lorenz Hart, komponiert 1934, vielleicht Vielen am bekanntesten durch die Doo-Wop-Band The Marcels, ihre Version stammt aus 1961. Doch gar viele Coverversionen gab es, und hier also eine weitere. "Rolling Stone" ist hier im Titel verkürzt worden, erscheint er auf "Legacy" doch noch als "Like A Rolling Stone". Weil das Line-up weitestgehend die gleichen Musiker*innen aufweist, ist allein dadurch gewährleistet, dass die Qualität durchgehend aufrecht erhalten wird.
So, "Satisfaction", yeah - das ist nun wirklich ganz anders als das Original, ohne dieses völlig aus den Augen gelassen zu haben, Melissa Deaton begleitet maßgeblich mit ihrem zusätzlichen Gesang. Nun ist der Song im Singer/Songwriter-Milieu gelandet, Bass und Schlagzeug bringen eine dezente rockige Note ein.
Der Hit von Gordon Lightfoot ist ja nun wirklich einer, den man in der Seele verhaftet hat und ihn gedanklich so widergibt, wie es Michael bereits äußerte, nämlich, das er im Bewusstsein verankert sei. So schreibt er dazu: "A truly dangerous song to cover because it is so loved, so revered and special to so many." Ja, und hier versucht es Michael auch gar nicht, ihn irgendwie anderweitig zu gestalten. Die Stimmung hat er aufgenommen und gibt sie auch entsprechend wieder, nur begleitet von seiner akustischen Martin 000-28s - Gitarre, so sind beide Interpretation ganz wunderschön!
Bleibt mir noch "Love Hurts", davon kennt man auch so viele Versionen, von The Everly Brothers oder von den Rockern Nazareth, oder meine persönlich liebste von Gram Parsons, hier hat Michael eine neue, persönliche und individuelle Version geschaffen. Und zum Schluss die eigene Komposition "Legacy", die noch einmal neu gemixt wurde, um ihr noch einmal einen Frischeschub zu verleihen. "Legacy" ist eine Hommage an alle Songs, alle Alben, alle Künstler, die er respektiert, bewundert und liebz.
Das Schlußwort überlasse ich dem Künstler mit diesen seinen Worten: "Ich habe über 300 eigene Songs geschrieben, 21 Alben veröffentlicht und jede Note, jeden Text gelebt … aber diese Songs wurden von Künstlern geschrieben, die ich zutiefst bewundere. Sie sind wie Kapitel, Momentaufnahmen der im Laufe der Jahre erlebten und gelebten Zeit. Sie sind Gefährten, brutale Feinde und treue Freunde. "
Trackliste
2 Rolling Stone (5:36)
3 Satisfaction (2:15)
4 Cats In The Cradle (3:41)
5 If You Could Read My Mind (2:47)
6 Seeger Mashup (3:21)
7 Love Hurts (2:32)
8 Make You Feel My Love (2:58)
9 Vincent (Starry, Starry Night) (3:54)
10 Legacy (remix) (8:58)
Besetzung
Ronn Crowder (harmonica)
Ruth McLain (vocals, upright bass)
JP Pennington (vocals, electric guitar)
Jason Coleman (piano, percussion)
Steve Rankin (strings)
Sharon Ohler (flutes)
John Johnson (drums)
Jeff Myers (bass)
Melissa Deaton (vocals)
Bob Bryant (bass, fretless bass)
Scott Miller (hammer dulcimer)
Steve Rankin (violin and violas)
Jeff Yurkowski (accordian)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |