Reviews
Brasis / Sonho de Lá
Info
Musikrichtung:
World Music-Fusion
VÖ: 11.10.2024 (Challenge) Gesamtspielzeit: 40:38 Internet: https://www.duoolthetengomide.com/ https://www.daphneoltheten.nl/ https://www.henriquegomide.com/ https://challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/ |
Zwei Kontinente vereinen sich mit dieser Veröffentlichung, Brasis / Sonho de Lá. Die Violinistin Daphne Oltheten stammt aus den Niederlanden und der Pianist Henrique Gomide aus São Paulo, Brasilien. Ihn hatte ich im Jahre 2023 bereits mit seiner Platte Portais vorgestellt, einem Soloalbum. Und nun ist er auch mit seiner Partnerin nicht ganz allein, sondern drei Musiker*innen sind bei der Gestaltung dieser zehn Songs behilflich gewesen.
Gemeinsam entdeckt man weitere Kompositionen aus Brasilien, Gomide und Oltheten hatten bereits vorher schon einmal gemeinsam diesbezüglich zusammengespielt. Der studierte Pianist, Klassik und Jazz, sowie Jazz-Komponist und Arrangeur sowie die Violinistin, die aktiv war in kleinen kammermusikalischen Ensembles als auch mit großen Orchestern, sind also in verschiedenen Genres geschult, so dass man erwarten kann, dass Elemente klassischer Musik, Folklore und Jazz zusammengefügt wurden.
Man bediente sich Songs namhafter Komponisten wie Baden Powell, Egberto Gismonti, Sivuca, nur "Na Surdina" stammt von Gomide selbst. Brasilianische Rhythmen wie forró, baião, maracatu und frevo wurden in die Musik integriert und zeugen von der Farbenprächtigkeit der Musik. Doch zunächst erleben wir ein Duo der Beiden im Auftaktsong "Meiga", und hier werden bereits die Welten vereint, den Song von Yamandú Costa kenne ich als Duett mit Gitarre und Violine, und hier entwickelt das harmonische Stücke halt einen anderen Zauber.
Und so sind die meisten der zehn Titel in dieser Stimmung angesiedelt, Ausnahmen sind die Tracks 3, angereichert durch den Gesang von Anna Serierse, und aus diesem Rahmen fällt "Parede D' Água", unterstützt durch die Perkussion von Antoine Duijkers, das gibt dem Song einen Schwung zum Jazz, und besonders "Kathy", weil sich zur perkussiven Ausrichtung noch Matthias Schriefel mit diversen Blasinstrumenten gesellt. Die Violinistin hat einen beeindruckenden Auftritt mit der Solovorstellung "Pérolas", man meint, einige slawische Klangeinflüsse zu vernehmen sowie Einflüsse der Klassik des Barock. Abschließend stoßen wir mit "Pot-pourri Casamento da Raposa" auf ein Medley dreier Einzeltitel, "Casamente da Raposa", "Xote Apreciado" und "Pau queimado", in den Linernotes wird dieses als Tribut an Brasilien's Nordosten erwähnt, dem Geburtsort des Forró. Der Pianist selbst spielt hier die einleitende Perkussion auf einer Box, die er im Studio fand.
Insgesamt erfahren wir mit diesem Album Musik, die sehr farbenfroh und sehr unterhaltend strahlt, bei aller klaren Struktur sehr effektvoll und künstlerisch.
Trackliste
2 Canto de Xango (5:15)
3 Rosa (5:14)
4 Karaté (3:09)
5 Parede d'agua (5:44)
6 Valsinha / João E Maria (5:11)
7 Kathy (4:44)
8 Pérolas (3:27)
9 Na Surdina (2:47)
10 Pot-pourri Casamento da Raposa (2:10)
Besetzung
Daphne Oltheten (violin)
Anna Serierse (vocals - #3)
Matthias Schriefl (trumpet, flugelhorn, tuba - #7)
Antoine Duijkers (African drum set - #5, 7)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |