Reviews

Maya Belsitzman & Uriel Herman

Pauses In Shades

Info Musikrichtung: Classic Crossover VÖ: 27.09.2024 (ubuntu music) Gesamtspielzeit: 32:03 Internet: https://www.mayamatanmusic.com/ https://urielherman.com/ https://jazzfuel.com/ https://www.weareubuntumusic.com/

Hier treffen Zwei zusammen, die etwas gemeinsam haben, nämlich, verschiedene musikalische Genres zusammenzuführen.
Maya Belsitzman ist ausgebildete Cellistin, komponiert und arrangiert ebenfalls. So hat sie bereits mit verschiedenen Musikern*innen zusammengearbeitet, wie zum Beispiel Barbra Streisand oder aus dem Jazzbereich mit dem Trompeter Avishai Cohen.

Ihr Partner auf der gemeinsamen Veröffentlichung Pauses In Shades ist Uriel Herman, der Pianist. Er beschäftigte sich neben klassischer Musik ebenfalls mit Jazz oder auch mit Folklore aus dem Mittleren Osten.

Bereits als Kinder lernten sich die Beiden in der klassischen Musikszene Israels kennen, und gemeinsam musizierten sie dann erneut ab 2020. Für ihr aktuelles Album komponierten die Beiden alle zehn Songs gemeinsam, aber letztlich wirken diese eher wie frei improvisierte Stücke, mit gemeinsamer Gestaltung. Und so fliesst bereits der Auftaktsong entsprechend dahin, das perlende Piano, gepaart mit romantischen Streicherklängen. Letztlich gilt für alle Songs das Gleiche, diese Intimität des Ausdrucks, die Umsetzung von Emotionen, Schönheit, Romantik, von Gemälden, die gedanklich erscheinen können, basierend auf Melodien, und einem zusätzlichen Fallenlassen, wenn sich die Improvisationen freien Lauf lassen.

Dazu gesellt sich der zarte Ausdruck einer weiblichen Stimme auf "On A Boat", ob es die Protagonistin ist, wird nicht im Line-Up aufgeführt, ich vermute es einmal. Oft habe ich den Eindruck beim Hören, einfach verharren zu müssen und nachzudenken, denn auch eine gewisse Nachdenklichkeit scheint die Musik vermitteln zu wollen. Nicht nur als reines Duo sind die Beiden zu erleben, sondern durch die Verwendung von Overdubs erweitert man das Klangspektrum, so auf "First Step(Nur)", das leichte jazzige Strukturen aufweist, auch durch das gezupfte Cello. Apropos Jazz, den Bereich des freien Jazz streift man ebenfalls mit dem Song "Dance Of The Blinds". Ein Hauch bluesigen Feelings ertönt noch mit dem Song "Sandbox", insofern ist das Album trotz des reduzierten Instrumentariums durchaus abwechslungsreich geraten.

Als sehr interessant stelle ich mir vor, wenn die Beiden noch mit einem Saxofonisten gemeinsam eine Platte aufnähmen, auch das dürfte äußerst interessant klingen. Das Album wurde in Israel aufgenommen und so schreiben die Beiden hierzu auch: "We are releasing this album now in the hope that it will shed a bit of light during this dark period we are experiencing in Israel."

Wolfgang Giese