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Reviews

CroworD

The Ignorance Cut


Info

Musikrichtung: Melodic Death Metal

VÖ: 27.09.2024

(Lucky Bob Records)

Gesamtspielzeit: 54:00

Internet:

https://www.croword.com/
https://www.luckybob.de/
https://www.brooke-lynn-promotion.de/

Die Band CroworD stammt aus Österreich, aus der Steiermark, und ist im Bereich des Melodic Death Metal unterwegs, so las ich darüber. Denn d.E. hat sich die Metal-Szene dermaßen entwickelt in verschiedene Richtungen und Bezeichnungen, das es zumindest mir nicht leicht fällt, hier eine exakte Definition zu finden.

So nehme ich dann gern auch das Promotion-Material zur Hand, und zitiere wie folgt: "Mit zwei Neuzugängen an den Gitarren und nach der Übernahme der Vocals, präsentiert Bassist und Mastermind Lukas Rappitsch auf The Ignorance Cut ein weitesgehend neues Line-Up, welches die konstante Weiterentwicklung von CroworD unterstreicht und dabei, kompromisslos und auf höchstem intellektuellen Niveau, die Grenzen des Death Metal neu definiert."

Neben der reinen musikalischen Ausrichtung sollen auch die Texte reichliche Aussagen beinhalten, aus dem Leben gegriffen, so dass Hörer*innen zupass kommt, dass alle Texte im separaten Booklet abgedruckt sind. Das halte ich auch für notwendig, denn angesichts des Gesangsstils dürfte es schwierig sein, die Inhalte der Texte auf diese Weise zu verstehen, nennt man es "Death Growl"?

Jedoch nicht typisch für den Bandsound ist der Opener "Brothers". Hier erklingen Streicher, und es hört sich insofern eher an nach klassischer Musik und man hätte sich mit der CD versehen und aus Versehen etwas Falsches gepresst. Wiederum erklärt es die Pressemitteilung, denn nach etwas über drei Minuten dröhnen donnernde Drums und Gitarren aus dem Hintergrund dazu und ersticken das Streichquartett. Es ist nicht vermerkt, wer hier streicht, doch vermute ich einmal, dass es das für Track 10, das "Totenlied" aufgeführte Espiria Quartett ist. Das Quartett wird eingesetzt unter der Leitung von Johanna Pichlmair von den Berliner Philharmonikern. Ein weiterer Gast nimmt Platz beim Song "The Devils Truth", das ist Per Nilsson mit seinem Gitarrensolo, ganz locker und flüssig legt er hier los.

Apropos Gitarren, mit zwei Gitarristen erzeugt man eine mächtige Soundwand, die erstaunlicherweise auch einmal durchbrochen wird, überrascht war ich bei "Isle Of The Dead", als bei etwa Minute 4:13 eine klare und kaum verstärkte Gitarre erklingt. Für ständigen Druck sorgt Drummer Eder mit der speziellen Art des Spiels in diesem Genre, wo man den Eindruck hat, es würde sich überschlagen, wenn zwei Bass-Drums ständig präsent zu sein scheinen. Das kann allerdings recht schnell nerven, und man sollte schon offen sein für dieses Genre, weil es darüber hinaus sicher zu heftigen Körperbewegungen animieren könnte und man dafür auch entsprechende Kondition benötigt.

Doch schließlich, Drums und Gesang aussen vor gelassen, erzeugen die Gitarren und der Bass durchaus melodische und harmonische Passagen. Das bringt insofern doch tatsächlich noch eine gute Mischung, und hier ist mir wiederum auffällig, wie schön und entspannend ein Outro mit leiser Gitarre klingen kann, wenn es beim vierten Song diesen abschließt. So denke ich, dass CroworD hier auf jeden Fall innerhalb ihres Genres ein sehr gutes Werk abgeliefert hat, dass sich noch relativ abwechslungsreich gibt trotz des vehementen Drucks, der ständige Aufmerksamkeit fordert, und dann die geneigte Hörerschaft mit ihrer Musik dafür entlohnt, weil das Niveau doch recht hoch ist.
Ja, und zum Schluss dann das "Totenlied", rein instrumental, noch einmal streicht das Espiria Quartet, ohne Beteiligung der Band, ein entspannender Abschluss.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Brothers
2 Ilse Of The Dead
3 The Devils Truth (ft. Per Nilson)
4 Secession (Where All The Reason Is Lost)
5 Crimson Gaze
6 The Obscure, Known To Everyone
7 Death And The Maiden
8 Soulcutter
9 Between
10 Totenlied (ft. Espiria Quartet)

Besetzung

Raphael Käfer (guitars)
Johannes Eder (drums)
Lukas Rappitsch (vocals & bass)
Patrick Walter (guitars)
Espiria Quartet (strings, leader Johanna Pichlmair):
Johanna Pichlmair (violin)
Pawel Zuzanski (violin)
Amélie Legrad (viola)
Jan Bauer (violincello)
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